Rückblick: Der Online-Handel im Januar 2018

Veröffentlicht: 01.02.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 01.02.2018

Ein neues Jahr hat begonnen! Das Jahr 2018 startete dabei so ereignisreich, wie das vergangene Jahr endete. Wir blicken auf die ersten Wochen des neuen Jahres zurück.

Janaur 2018 im Kalender
© AOME1812 – Shutterstock.com

Quartalszahlen und Weihnachtsauswertungen

Viele Unternehmen ließen sich nur wenig Zeit, um das vergangene Weihnachtsgeschäft bzw. das letzte Jahr auszuwerten. So verkündete Otto, ein zweistelliges Wachstum im Weihnachtsgeschäft erlebt zu haben. Der Metro-Konzern konnte das letzte Quartal 2017 dagegen offenbar kaum genießen – die Umsätze stiegen lediglich um 0,2 Prozent. Dabei hatte der Online-Handel dafür gesorgt, dass es nicht noch schlechter am Ende des Jahres aussah.

Gut lief es hingegen für Zalando und HelloFresh: Während der Berliner Mode-Händler einen voraussichtlichen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro im Jahr 2017 erreichen konnte, steigerte HelloFresh seinen Jahresumsatz voraussichtlich um ganze 51 Prozent. In diesem Jahr will der Kochboxen-Versender dann den Break-Even erreichen.

Ebay konnte ebenfalls seinen Umsatz deutlich steigern, eine große Steuerrückzahlung durch die jüngste Steuerreform in den USA sorgte aber dafür, dass am Ende ein Minus von ganzen 2,6 Milliarden Dollar unterm Strich stand. PayPal konnte dagegen sowohl seinen Umsatz als auch seinen Gewinn steigern – blickte aber verhalten auf das Jahr 2018 und sorgte so für Vorsicht bei den Aktionären.

Wie es dem Online-Handel insgesamt im Jahr 2017 ergangen ist, hat auch die Händlerbund-Jahresstudie gezeigt. Demnach sind die Umsätze bei fast jedem dritten Online-Händler gesunken. Insgesamt blicken die Händler aber optimistisch auf das Jahr 2018.

Ebay erlebt ein zweites Weihnachtsgeschäft, H&M startet einen Marktplatz

Ebay hat im Januar verkündet, dass die Händler auf dem Marktplatz in dem Monat noch mal einen deutlichen Umsatzschub verspüren. Im Januar 2017 haben knapp fünf Prozent der Ebay-Händler mindestens 50 Prozent ihres kompletten Jahresumsatzes erzielt. In den USA sorgte Ebay unterdessen für einen kleinen Aufreger: Der Marktplatz soll Angebote, in denen der Händler gegen Urheberrechte verstoßen haben soll, entfernt und eine Gebühr dafür erhoben haben. Ebay Deutschland erklärte auf Nachfrage, dass man eine solche Gebühr für Urheberrechtsverstöße nicht erhebe.

Auch Amazon sorgte im Januar für Aufregung. Das Unternehmen ging aggressiver gegen Manipulation von Kundenbewertungen vor und hat zuletzt Händlern mit der Kontensperrung gedroht, wenn sie oder nahe Bekannte Produkte von sich oder Mitbewerbern bewerten sollten. Außerdem fühlt sich Amazon wohl von Wish unter Druck gesetzt und hat eine neue Kategorie für Billig-Produkte gestartet. Diese verschickt das Unternehmen sogar versandkostenfrei.

Der Marktplatz-Handel wird auch für H&M interessant: Mit einer neuen Online-Plattform will das Unternehmen, das im Januar auch mit einem rassistischen Produktbild für einen Aufschrei sorgte, seine schwachen Umsätze wieder verbessern. Ende Januar wurden die Pläne dann konkreter: „Afound“ soll der neue Marktplatz heißen, auf dem Off-Price-Artikel ähnlich wie in Outlets vertrieben werden sollen.

Googles Steuer-Fauxpas und Sozialabgaben-Forderungen bei Plattformen

Google leistete sich zum Jahresbeginn einen Fauxpas, der den Nutzern seines Werbeprogramms AdSense noch teuer zu stehen kommen könnte. Google hatte dabei falsche Zahlen an das US-amerikanische Finanzamt gemeldet, bei denen ungültige Klicks und Einnahmen nicht abgezogen waren. Daraus ergibt sich im Zweifel eine Differenz mit den Abrechnungen der AdSense-Nutzer. Ohnehin stand Google mal wieder wegen seiner Steuerpraxis im Fokus: 3,7 Milliarden Dollar soll der Konzern im Jahr 2016 durch Steuertricks gespart haben.

Die Deutsche Unfallversicherung sorgte derweil bei Plattformen wie Helpling oder MyHammer für Unmut. Die Unfallversicherung forderte, dass die Plattformen die Sozialabgaben für die Dienstleister leisten sollen. Die Antwort von Helpling folgte prompt: Die Plattform sei nicht der Arbeitgeber der Putzkräfte, sondern stelle die Plattform nur zur Auftragsvermittlung zur Verfügung. Stattdessen sollte das Sozialsystem Deutschlands umgestaltet werden, forderte Helpling-Chef Benedikt Franke.

Weitere Meldungen aus der Branche

Zalando-Fans in Leipzig und Hamburg dürfen sich freuen. Das Unternehmen hat verkündet, in diesem Jahr zwei neue Outlets in diesen Städten eröffnen zu wollen.

Bei C&A standen derweil Gerüchte im Raum, dass das Unternehmen nach China verkauft werden könnte. Grund für den Verkauf soll der andauernde Umbau von C&A sein. Im Rahmen dessen wolle das Unternehmen auch in Wachstumsmärkten wie China Marktanteile gewinnen.

Neue Entwicklungen gab es auch auf dem Payment-Markt: Klarna und Gambio haben eine Kooperation geschlossen und den neuen Service „Gambio secured Payments – powered by Klarna“ vorgestellt.

Paydirekt hat unterdessen verkündet, sein Portfolio im Jahr 2017 verdreifacht zu haben. Inzwischen seien 8.600 Shops an den Payment-Anbieter angeschlossen. Auch im ersten Quartal 2018 sehe die Entwicklung bisher positiv aus.

 

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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