Rückblick: Der Online-Handel im Januar

Veröffentlicht: 31.01.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 20.10.2014

Das neue Jahr hat mit einem ereignisreichen Januar begonnen: Viele Quartals- und Unternehmenszahlen dominierten die Nachrichten. Außerdem war die Insolvenz der Buchhandelskette Weltbild in aller Munde und auch bei Amazon und eBay gab es einige Entwicklungen. Wir haben die wichtigsten Neuigkeiten aus dem E-Commerce in unserem Monatsrückblick für Sie zusammengefasst.

Rückblick: Der Online-Handel im Januar


Der steinige Weg von Weltbild

Der Absturz von Weltbild kam für viele Branchenexperten nicht ganz überraschend, trotzdem füllte das Thema in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen. Nachdem das Unternehmen Insolvenz beantragen musste, wurden auch Sorgen um andere Firmen laut: Die schlechte Lage der kirchengesteuerten Buchhandleskette könnte womöglich auch einen negativen Einfluss auf Hugendubel und bücher.de haben.

Nach langem hin und her, vielen Unsicherheiten auf Seiten der Mitarbeiter und Beteiligten wurde vor wenigen Tagen bekannt, dass die Katholische Kirche bzw. die Bischöfe nun doch für das marode Unternehmen zahlen wollen: 65 Millionen Euro stehen Weltbild nun zur Verfügung, um sich aus der Misere zu ziehen. Ob diese Summe jedoch ausreicht, ist fraglich. Ein Schritt zur Re-Popularisierung der Buchhandelskette ist die frisch gestartete TV-Kampagne. Diese können Sie sich in unserem Video der Woche anschauen.

Zahlen: Von wachsenden Umsätzen und enttäuschten Analysten

Januar ist der Monat der Quartalszahlen: Und so konnten in den vergangenen Wochen viele große Unternehmen mit erfolgreichen Q4-Zahlen glänzen: Der wohl größte Gewinner ist wohl Facebook. Die Werbeeinnahmen der Social Media-Plattform auf Smartphones und Tablets schossen geradezu durch die Decke und sorgten legte für ein Umsatzwachstum um 63 Prozent auf gigantische 2,6 Milliarden US-Dollar. Mit einem Gewinn von 523 Millionen Dollar hatten selbst die Analysten nicht gerechnet.

Auch eBay kann sich derweil über ein ordentliches Wachstum seiner Zahlen freuen: Den Gewinn konnte der Online-Marktplatz auf 850 Millionen US-Dollar seigern. Der gesamte Konzernumsatz liegt bei rund 16 Milliarden Dollar. Auch der größte Konkurrent Amazon hat positive Zahlen vorzuweisen. Der E-Commerce-Riese machte Gewinne von über einer halben Milliarde US-Dollar. Dennoch sind die Analysten nicht zufrieden, denn sie versprachen sich rund 26 Milliarden US-Dollar Gewinn – mit einer Umsatzsteigerung auf 25,6 Milliarden US-Dollar lag der Konzern jedoch unter den Prognosen und enttäuschte somit.

Amazon zwischen Abmahnung, Frühzeit-Lieferung und dem Einstieg in den stationären Handel

Obwohl sich Amazon immer wieder durch einzigartige, manchmal auch kontrovers diskutierte Strategien und Plänen in den Mittelpunkt des Medieninteresses schiebt (zum Beispiel bei der Paketversendung vor Bestellung), läuft auch beim Monopolisten der Branche nicht immer alles rund: Erst verkündete das Unternehmen, dass es seinen Shop-Service „Webstore“ aufgrund der geringen Nachfrage in Deutschland einstellen muss. Dann verliert Amazon auch noch im Ranking seiner Kunden. Bisher thronte der Online-Player jahrelang an der Spitze der Statistik zum deutschen Markenvertrauen, doch die vielen Negativschlagzeilen ließen den US-Giganten nun auf Platz drei (hinter Nivea und Edeka) zurück rutschen.

Auch die neuesten Entwicklungen im Fall Amazon könnten rosiger aussehen: Weil die Plattform Kundenkonten nach zu hohen Retourenquoten ohne Ankündigung und entsprechende Begründung einfach sperrte, mahnte die Verbraucherzentrale NRW den US-Riesen nun ab. Amazon arbeitet jedoch weiterhin daran, mit neuen Features und Services seine Kunden zufriedenzustellen. So könnte ein Einstieg in den stationären Handel, bei dem mittels Kindle bezahlt wird, durchaus bei Kunden gut ankommen. Wir sind gespannt, mit welchen Überraschungen der Konzern in den kommenden Monaten aufwartet.

Optimierungswelle bei eBay rollt weiter

Nachdem die „Herbst-Updates“ bei eBay im vergangenen Jahr bereits im Sommer begonnen hatten und Händler mit unzähligen Neuerungen konfrontierten, ging es auch im neuen Jahr mit Änderungen weiter. So tastet sich eBay beispielsweise langsam an das Thema Bitcoin heran, indem Bitcoin-Angebote und Angebote anderer virtueller Währungen auf der britischen Seite des Unternehmens eine eigene Rubrik bekommen. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, wann die Zahlung mit der Krypto-Währung gänzlich auf eBay eingeführt wird.

Des Weiteren wurde angekündigt, dass eBay die About me-Seiten generell streichen wird. Als Ersatz wird der Online-Marktplatz neue Händler-Profile einführen, die nicht nur – wie bisher – nähere Angaben zum Verkäufer (wie Standort, Zeit der eBay-Mitgliedschaft, angebotene Artikel oder Kundenbewertungen) enthält, sondern auch neue soziale Features umfassen soll. Mit den neuen Angaben „Following“, „Followers“ und „Collections“ können Händler zeigen, wem sie folgen, wer ihnen folgt oder Produkte zusammenstellen, um die Kunden zu inspirieren.

Der digitale Januar aus rechtlicher Sicht

Auch in diesem Monat hat unsere Juristin Yvonne Gasch einige rechtliche Belange im Online-Handel für Sie rückblickend zusammengefasst.

Online-Händler konnten im Bereich SEPA erst einmal aufatmen. Aufgrund der nur zögerlichen Umsetzung der Vorgaben des SEPA-Zahlungsverfahren hat die EU-Kommission die Übergangsfrist zur Umstellung auf den 1. August 2014 verlängert.

Der Bundesgerichtshof entschied, dass sog. "Tippfehler-Domains" keine Kunden abfangen dürfen. Diesem weitverbreiteten Geschäftsmodell wird es zukünftig schwerer fallen, denn mit dem Urteil gelten strengere Anforderungen.

Onlinehändler-News hat zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie eine wöchentliche Artikelreihe zu allen wichtigen Punkten, auf die es für Online-Händler ankommt, gestartet. Teil 1, Teil 2 und Teil 3 können bereits abgerufen werden.   

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.