Kommentar: Sollten Online-Händler Apple Pay nutzen?

Veröffentlicht: 10.09.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 10.09.2014

Es ist vollbracht, seit gestern hat Apple einen großen Schritt in die Payment-Industrie gemacht. Mit der Vorstellung seiner neuen iPhones und dem integrierten Bezahldienst „Apple Pay“, möchte Apple künftig eine zentrale Rolle im Einzel- und Online-Handel spielen.

Apple pay

Dank Apple sollen Einkäufe künftig entweder direkt über das iPhone 6 und mithilfe des eigenen Fingerabdrucks abgeschlossen werden oder man nutzt alternativ die neue Smartwatch iWatch dazu. Dank NFC-Technik können zunächst die Kunden im Einzelhandel davon profitieren: Statt ihre Kredit-oder Bankkarte in Zukunft zu zücken, reicht es aus, das Smartphone oder die Uhr an der Kasse scannen zu lassen. Ähnlich soll es nach Informationen von Apple auch im Online-Handel ablaufen: Die Kunden sollen auch in Online-Shops künftig mithilfe ihres Fingerabdrucks und Apples Touch ID bezahlen und auschecken.

Online-Händler bekommen keinen Zugang zu Kundendaten

Dabei wird Apple mit zahlreichen namhaften Bank- und Kreditinstituten kooperieren, welche Apples neue Smart Devices mit den Konten ihrer Kunden verbinden. Da der Bezahldienst zunächst ab Oktober nur in den USA verfügbar sein wird, sind die deutschen Partner noch nicht bekannt. In den USA sind allerdings die großen Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard dabei und zahlreiche Banken, wie die Bank of America oder Capital One Bank. Apple wird sicher auch in Deutschland versuchen, ähnlich namhafte Partner für sich zu gewinnen.

Nachdem, was Apple bislang kommuniziert hat, wird Apple künftig zwischen dem Online-Händler und den Kunden zwischengeschaltet sein. Was normal klingt, könnte zum Problem und Nachteil für Online-Händler werden. Denn Apple hat bei der Präsentation gesagt: „Der Checkout im Online-Shop wird mit einem Schritt passieren und es wird nicht mehr notwendig sein, lange Formulare in den Online-Shops zum Thema Versand und Bezahlung auszufüllen. Zudem werden die Bank- und Kontoinformationen dem Online-Händler nicht mitgeteilt.“

Auch die Versandoptionen liegen in Apples Hand

Das klingt danach, als wolle Apple künftig auch die Abwicklung von Versandoptionen für die Online-Händler mitabwickeln, um den gesamten Einkaufsprozess schneller zu machen. Das dürfte nicht jedem Online-Händler gefallen, denn die schnelle Änderung oder Stornierung einer Bestellung zum Beispiel dürfte so in Zukunft schwieriger und umständlicher werden, da der Online-Händler die Änderungen erst an Apple übermitteln müsste. Ob Apples Bezahldienst Apple Pay für Online-Händler in Deutschland interessant werden wird, hängt genau von diesem Dreh- und Angelpunkt ab. Apple wird zeigen müssen, wie viel Selbstständigkeit die Online-Händler bei der Nutzung von Apple Pay behalten werden.

Ein weiteres großes Problem wird in Deutschland die Touch ID sein. Die Abgabe des Fingerabdrucks hat in den vergangenen Jahren bei deutschen Konsumenten für mehr Diskussionen gesorgt, als das sie genutzt worden wäre. Zu groß ist die Angst, der eigene Fingerabdruck könnte für andere Zwecke als nur zur Verifizierung der Bezahlung im Online-Shop verwendet werden.

Apple wird es nach aktuellem Stand in Deutschland sehr schwierig haben, die Online-Händler von Apple Pay zu überzeugen. Lediglich wenn sich genug Verbraucher die Nutzung von Apple Pay in Online-Shops wünschen werden, dürften die Online-Händler zu überreden sein.

Kommentare  

#3 Redaktion 2014-09-12 09:00
Lieber Herr Mölck-Schmidt,

vielen Dank für Ihre Ergänzungen.


Die Redaktion
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#2 Günter Mölck-Schmidt 2014-09-11 16:52
Der Marktanteil von Apple ist in Deutschland jetzt nicht so hoch, daß "jeder" mit dem IPhone rumläuft.
Apple : 15,3%
Smartphones mit Android : 77%
Windows Phone : 6,5%

Und die Zahlen sind zusätzlich auch eher rückläufig.
Mehr Info :
n-tv.de/.../...
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#1 finishDesign 2014-09-10 12:49
Nö, warum würden wir sofort im Stationären & Online Handel aufnehmen. Sollte die Zahlung garantiert sein warum nicht, läuft so fast jeder mit ein iPhone rum. Natürlich kommt es auf die Transaktionsgeb ühren an max. 2,5 % wurden wir evtl. akzeptieren.
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