Ausgleich nach Sammelklage: Paypal-Händler lassen sich das Geld entgehen

Veröffentlicht: 01.02.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 01.02.2016

Paypal will nach einer Sammelklage einen Vergleich an die Händler zahlen. Doch viele Betroffene könnten sich das Geld entgehen lassen – aus einem kuriosen Grund.

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Bildquelle: Alexander Supertramp / Shutterstock.com

Der Ausgleich, den Paypal an klagende Händler zahlen will, könnte von vielen betroffenen Händlern nicht eingefordert werden. Der Grund sei dabei das hohe Misstrauen der Nutzer. „Paypal-Nutzer erhalten regelmäßig eine große Anzahl an falschen E-Mails von Betrügern, die sich als der Payment-Anbieter ausgeben“, schreibt eCommerceBytes. „Deshalb sind die Nutzer skeptisch, wenn es um die E-Mail geht, die Paypal in diesem Monat verschickt hat, um sie darüber zu informieren, dass sie für den Ausgleich einen Forderungsanspruch stellen müssen.“

Das Problem greife noch viel weiter: Die Website, auf der sich das entsprechende Formular befindet, sei privat registriert. Auf dieser Website müssen die Händler ihren Namen, Adresse und die E-Mail-Adresse ihres Paypal-Kontos eintragen. Mit der WhoIs-Datenbank ließe sich aber durch die private Registrierung nicht ermitteln, ob die Website von den zuständigen Personen für die Ausgleichszahlung eingerichtet wurde.

Datenschutz unklar

Darüber hinaus sei ebenfalls nicht ersichtlich, ob die Datenverbindung der Website sicher ist. Damit können die Händler nicht einschätzen, ob die – doch empfindlichen – Daten, die sie angeben müssen, geschützt werden. Besonders kurios sei laut eCommerceBytes, dass die Paypal-Händler derart aktiv werden müssen, um Geld aus dem Ausgleich zu erhalten. In anderen Sammelklagen, die den E-Commerce betreffen, hätten Händler Geld erhalten, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Paypal hatte vor wenigen Wochen nach der Sammelklage gegen das Einfrieren, Zurückhalten oder Limitieren von Zahlungen erklärt, dass das Unternehmen seine Geschäftspraktiken dahin gehend ändern wolle. Zudem hat der Payment-Anbieter zugesichert, eine Ausgleichssumme an die betroffenen Händler zu zahlen – vier Millionen US-Dollar wollte Paypal maximal zahlen. Die endgültige Entscheidung über den Ausgleich wird am 14. Juni 2016 erwartet.

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