Paypal: Ab Ende Juni kein Käuferschutz mehr für Crowdfunding-Kampagnen

Veröffentlicht: 09.05.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 09.05.2016

Am 25. Juni sollen die neuen Nutzervereinbarungen von Paypal in Kraft treten. Diese enthalten einen Passus, der festlegt, dass Zahlungen für Produkte auf Crowdfunding-Plattformen nicht mehr dem Käuferschutz unterliegen. Scheinbar reagiert Paypal damit auf schon seit 2013 bestehende Probleme und Risiken.

Paypal auf dem Smartphone

I AM NIKOM / Shutterstock.com

Wer sich bisher an Crowdfunding-Kampagnen beteiligt hatte, konnte das Geld bisher einfach und problemlos mit Paypal überweisen. Wenn das Projekt scheiterte, griff bis dato der Paypal Käuferschutz. Das soll nun allerdings ein Ende haben. Am 25. Juni tritt eine aktualisierte Nutzervereinbarung in Kraft, die einen Passus enthält, der regelt, dass Zahlungen für Produkte auf Crowdfunding-Plattformen nicht mehr dem Käuferschutz unterliegen.

Kickstarter-Studie macht das Risiko für Paypal deutlich  

Laut t3n liegen die Hauptgründe für den Rückzug in den zahlreichen Berichten über gescheiterte Crowdfunding-Kampagnen und die daraus resultierenden Probleme. Grundlegend sind alle Crowdfunding-Projekte dem Risiko des Scheiterns ausgesetzt. „Die Unterstützer können davon ausgehen, dass ein Projekt von zehn fehlschlägt und können bei 13 Prozent mit einer Rückerstattung rechnen“, schrieb Studienleiter Ethan Mollick von der Wharton School der Universität von Pennsylvania in einer „Kickstarter-Studie“. Und selbst wenn die Projekte erfolgreich beendet werden, heißt es noch lange nicht, dass die Unterstützter auch die Belohnung kommen. So fand die „Kickstarter-Studie“ heraus, dass bei neun Prozent aller Kickstarter-Projekte keine Belohnung versendet wurde und nur 65 Prozent ihre Belohnung zeitgemäß erhielten.

Die Studie zeigt, welchen Risiken Paypal ausgesetzt ist, wenn sie den Crowdfunding-Unterstützten den Käuferschutz gewähren. Aber neben den Problemen mit den Unterstützern, gab es schon 2013 Ärger mit den Projekten an sich. So hatte Paypal einige Konten eingefroren und verlangte zur Freigabe des Geldes Nachweise über die Ausgaben oder ein marktreifes Produkt. Damals begründete Paypal diese Vorgehensweise mit der relativen Neuheit des Crowdfunding, die noch nicht ausreichend vor Missbrauch geschützt sei.

Neben den angesprochenen Problemen mutmaßt t3n, dass Paypal mit den aktualisierten Nutzervereinbarungen mögliche Unklarheiten über den Käuferschutz in Sachen Crowdfunding beseitigen will, da etwa Crowdfunding und Preselling unterschiedlich behandelt werden, es sich dabei jedoch oft um die dieselbe Art des Einkaufs handle.

 

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