PayPal kündigt neue Shopping-Technologie „Beacon“ an

Veröffentlicht: 10.12.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 10.12.2013

PayPal macht große Schritte in Richtung Einzelhandel. Jetzt hat das Unternehmen eine Technologie namens „Beacon“ angekündigt, die den Einzelhandel mit der Online-Welt verschmelzen lassen soll. Kurioserweise hat allerdings der Konkurrent Apple mit „iBeacon“ eine sehr ähnliche Technologie entwickelt.

PayPal arbeitet an einer Technologie für den Einzelhandel.

Der im Online-Handel erfolgreiche Bezahldienst PayPal drängt schon länger auch in den Einzelhandel vor. Erst kürzlich hat das US-Unternehmen in Berlin gemeinsam mit dem Start-Up orderbird ein Pilotprojekt zum mobilen Zahlen gestartet. Jetzt hat das Unternehmen den Start einer neuen Technologie angekündigt: „Beacon“, ein System, mit dessen Hilfe Kunden über ihr Smartphone automatisch in Läden erkannt werden sollen.

Online- und Offline-Handel verbinden

Schon das Pilotprojekt in Kooperation mit dem Berliner Start-Up oderbird hat die Expansionspläne von PayPal offenbart: Das Ziel ist die Verschmelzung von Online- und Offline-Handel. In Berlin können Nutzer der PayPal-App „Check-In“ mit ihrem Smartphone bei Einzelhändlern, Cafés oder Restaurants einkaufen und mit ihrem PayPal-Account mobil bezahlen. Und in Zukunft könnten die Smartphones nun sogar zur Identifikation der Kunden dienen. Die neue Technologie „Beacon“ soll es möglich machen.

Laut PayPal-Chef David Marcus werde „Beacon“ Anfang nächsten Jahres zunächst in den USA eingeführt. Vom zweiten Halbjahr 2014 an, soll Beacon dann nach Europa kommen.

Die Funktionsweise von „Beacon“: Kunden betreten ein lokales Geschäft und ihr Smartphone wird von mehreren Beacon-Sendestationen die im Laden installiert sind geortet. Nach ersten Informationen sollen Sendestationen und Smartphones mithilfe von Bluetooth Kurzstreckenfunk Daten austauschen. Dadurch könnten Einzelhändler später zum Beispiel Bewegungsprofile ihrer Kunden erstellen und danach ihre Marketingkampagnen planen: Nur eine von zahlreichen, denkbaren Möglichkeiten für den Einzelhandel. Kunden soll die Technologie das Bezahlen im Einzelhandel mit PayPal über das eigene Smartphone ermöglichen.

Apple nutzt ähnliche Technologie bereits

„Ich wäre schockiert, wenn man in vier Jahren in großen Städten zum Einkaufen noch seine Brieftasche mitnehmen müsste“, sagte PayPal-Chef David Marcus, bei der Präsentation von „Beacon“ auf der Internetkonferenz LeWeb in Paris. Eine Aussage die in PayPals Aktivitäten der vergangenen Monate passt: Die eBay-Tochter PayPal hat es sich zum Ziel gesetzt, auch den Einzelhandel mit seinem digitalen Bezahlmodell zu bedienen.

Auch für den Datenschutz will PayPal nach eigenem Bekunden vorgesorgt haben: Der Nutzer entscheide beim Betreten des Geschäftes über sein Smartphone, ob er die Verbindung zur Sendestation herstellen und beim nächsten Besuch auch automatisch einchecken wolle. Eine Option, die man so zum Beispiel auch von sozialen Netzwerken im Internet kennt.

Einziges Problem: Offenbar kommt PayPal zu spät, den das Unternehmen Apple hat eine sehr ähnliche Technologie entwickelt, die nicht nur genauso funktionieren soll, sondern mit „iBeacon“, auch noch fast den gleichen Namen trägt. Apple hat seine Technologie allerdings schon in das neueste Betriebssystem seines iPhones eingebaut und nutzt diese in den USA bereits in mehr als 250 amerikanischen Ladengeschäften.

Egal wie sich die zwei Konkurrenten in Zukunft einigen werden, mindestens einer von beiden wird dafür sorgen, dass der Einzelhandel peu à peu mit dem Online-Handel verschmelzen wird.

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