Fingerabdruck und Zwinker-Selfie: Mastercard bringt biometrische Zahlungen nach Europa

Veröffentlicht: 05.10.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Mastercard rollt seine biometrischen Zahlungsoptionen nun in Europa aus. Damit sollen Kunden im Online-Handel per Fingerabdruck oder Zwinker-Selfie zahlen können. Zum Start ist der neue Service in zwölf Ländern, darunter Deutschland, verfügbar.

Junge Frau macht Selfie

(Bildquelle Zwinker-Selfie: Roman Samborskyi via Shutterstock)

Wer seine Zahlungen über Mastercard erledigt und Kunde eines teilnehmenden Kartenausstellers ist, kann bald im Online-Handel mit biometrischen Merkmalen bezahlen. Mastercard lässt Zahlungen nämlich per Fingerabdruck oder Zwinker-Selfie durchführen und rollt diesen Service nun in Europa aus, wie Heise Online berichtet. Der Dienst namens Identity Check Mobile sei ab sofort in zwölf europäischen Ländern verfügbar: Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien, Tschechien und Ungarn.

Mastercard verspricht schnellere Abwicklung und weniger Betrug

Mastercard verspricht durch die biometrischen Zahlungen eine schnellere Abwicklung. Zudem werde Betrügern das Leben erschwert. Bei der Zahlung per Selfie beispielsweise sei ein Zwinkern notwendig, damit Betrüger eine Zahlung nicht einfach per Foto auslösen können. Die Aufnahme übertrage Mastercard dann verschlüsselt an einen Server, führe einen biometrischen Abgleich durch und lösche das Foto anschließend wieder.

In Zukunft soll der Abgleich direkt in der App erfolgen können – damit würde sich der Upload erübrigen und die Zahlung sogar noch schneller durchgeführt werden. Dies sei bei der Zahlung per Fingerabdruck bereits der Fall: Hier schickt die App nur ein bestätigendes Token an den Mastercard-Server. Das Abbild des Fingerabdrucks wird damit nicht durch das Netz geschickt – damit ist das System noch sicherer.

Am Ende entscheiden die Geldinstitute

Mastercard hatte die Verfahren zunächst in den Niederlanden mit 750 Probanden getestet. Dabei habe sich gezeigt, dass 93 Prozent der Teilnehmer auch weiterhin biometrisch zahlen wollen und 60 Prozent würden das Verfahren „wärmsten weiterempfehlen“. Mastercard hatte die biometrischen Zahlmethoden wie das Bezahlen per Selfie ab Juli 2015 in den USA erprobt. Das Unternehmen bot den Kunden auch die Möglichkeit, Zahlungen per Stimmbefehl auszulösen. Das werde vorerst aber nicht angeboten, die Technik sei noch zu unausgereift.

Die Entscheidung, die Zahlung per biometrischer Erkennung anzubieten, liegt am Ende aber bei den Geldinstituten. Sie können sich in den genannten europäischen Ländern dazu entscheiden, den Identity Check Mobile in ihre eigenen Apps zu integrieren oder als eigenständige App anzubieten. Im kommenden Jahr will Mastercard weitere Länder erschließen und den Service schließlich weltweit anbieten.

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