Deutsche bleiben beim Altbewährten: Mobiles Bezahlen ersetzt Münzen und Scheine nicht

Veröffentlicht: 15.02.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 15.02.2018

Die Möglichkeiten alternativer Bezahlmethoden neben Geldscheinen und Münzen scheinen sich hierzulande noch nicht etabliert zu haben. Bei den Deutschen wird stationär nach wie vor nach der Devise „Nur Bares ist Wahres“ gehandelt.

Bargeld Euronoten
© Pavel_D / shutterstock.com

„Die Liebe der Deutschen zum Bargeld [...] ist ungebrochen“ – Diese Feststellung tätigte am Mittwoch Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Trotz der vielen neuen Möglichkeiten regieren hierzulande an den stationären Kassen nach wie vor Scheine und Münzen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2017 ergab, dass 74 Prozent der Einkäufe in bar beglichen werden. Besonders bei kleinen Beträgen bis zu 50 Euro bevorzugt die Mehrheit Geldscheine. Je höher die Beträge werden, desto häufiger kommen allerdings auch andere Bezahlmethoden wie Kreditkarte, Debtikarte oder Internet-Bezahlverfahren zum Einsatz.

Alternative Payment-Lösungen nur eine Ergänzung

Die vielen zusätzlichen Möglichkeiten wie mobiles oder kontaktloses Bezahlen sieht Thiele auch künftig nicht als ernste Gefahr an, das Bargeld tatsächlich komplett zu verdrängen. „In der Zukunft könnte auch die Nutzung beispielsweise kontaktloser Kartenzahlungen [...] steigen. Allerdings ist und bleibt Bargeld das [...] meistgenutzte Zahlungsmittel. Und ich erwarte, dass dies noch einige Zeit so bleiben wird“, wird er bei Heise Online zitiert. Und auch EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch sieht in den Alternativen nur eine Ergänzung und keine vollständige Ersetzung. Das bestätigen auch 88 Prozent der befragten 2.000 Bundesbürger, welche bei der Umfrage im vergangenen Jahr angaben, auch künftig auf Bargeld nicht verzichten zu wollen.

Bitcoin hat nach wie vor schweren Stand

In Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. sehen die Währungshüter allerdings keine ernst zu nehmenden Alternativen. „Bitcoin ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht ineffizient“, betont Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Trotz der besonders hierzulande minimalen Verbreitung solcher und ähnlicher Internet-Währungen sieht Weidmann einen Bedarf für eine globale Regulierung. „Angesichts der Tatsache, dass solche Geschäfte global angeboten werden, ist klar, dass eine nationale oder europäische Regulierung nur begrenzt wirksam sein kann.“

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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