Nachträgliche Preiskorrekturen bei PayPal-Express möglich

Veröffentlicht: 22.07.2014 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 22.07.2014

Bei PayPal ist es möglich, dass Händler beim Express-Kauf nachträglich eine Preiskorrektur vornehmen. Der aus Nutzersicht vermeintliche Bug ist vom Bezahl-Dienst jedoch genauso geplant und durchaus als sinnvoll einzustufen.    

(Bildquelle Laptop mit PayPal-Seite: Denys Prykhodov via Shutterstock)

Wer mit PayPal bezahlt, kennt das Prozedere. Beim Express-Kauf wird auf der Shop-Seite auf den PayPal-Button geklickt und schon ist man direkt auf der Seite des Bezahldienstes. Wenn die Zahlung bestätigt ist, geht es wieder zurück auf den Shop und die Zahlung wird ausgelöst. Dabei ist jedoch schon das Problem aufgetreten, dass die angegebene Summe, die von PayPal bei der Bestätigung angezeigt wurde, nicht mehr mit der übereinstimmt, die später vom Konto abbucht wird.

Kein Bug, sondern Absicht

Die PayPal-Sprecherin Sabrina Winter hat auf Nachfrage von heise.de erklärt, warum es diese Anpassungsmöglichkeit gibt: „Zwischen dem Auslösen einer Zahlung per PayPal und dem Abschluss des Bezahlvorgangs kann es zu Änderungen kommen, die sich auf den vom Käufer zu zahlenden Gesamtbetrag auswirken und es deshalb erforderlich machen, dass der Händler den finalen Gesamtpreis anpasst.“

Winter meint mit solchen Änderungen zum Beispiel das Hinzufügen neuer Artikel im Warenkorb oder die Änderung der Versandart durch den Käufer. Händler sind durch die nachträglichen Preiskorrekturen in der Lage, flexibel zu reagieren und den Gesamtbetrag entsprechend anzupassen.

Problematisch ist dabei jedoch, dass der Kunde nicht die Zahlung einer bestimmten Summe autorisiert, auch wenn PayPal ihm das glauben machen will. Der Käufer gibt dem Händler eine Art Einzugsermächtigung und muss selbst kontrollieren, ob der angegebene Preis mit dem abgebuchten übereinstimmt. Allerdings wird diese Notwendigkeit der Kontrolle den meisten PayPal-Express Nutzern nicht bekannt sein, da sich die Express – und damit abweichenden Beträge – von den normalen Zahlungen nicht unterscheiden. Das könnte das Vertrauen in den Payment-Anbieter und den Händler schädigen. Frust und Ärger, sowohl auf Seiten der Käufer als auch auf Seiten der Online-Händler, ist wahrscheinlich. Ein deutlicher Hinweis von PayPal zu der möglichen Preiskorrektur wäre deswegen zu begrüßen.

 

Kommentare  

#2 Frank-xy 2014-07-23 09:00
"Ein deutlicher Hinweis von PayPal zu der möglichen Preiskorrektur wäre deswegen zu begrüßen." Dazu sage ich nur: Der Händler sollte dies ganz klar und DEUTLICH kommunizieren, schließlich geht es um SEINEN GUTEN RUF, wenn er diese Möglichkeit von PayPal nutzt. Zudem obliegt dem Händler die Informationspfl icht...

Kurz, das Thema ist also nicht neu...
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#1 Frank-xy 2014-07-23 08:59
Guten Tag!

Das ist seit Jahren z.B. bei Vistaprint so gängige Praxis. Egal ob Express- oder Standard-Checko ut, man loggt sich im Bestellprozess bei PayPal ein (der Rechnungsbetrag wird dabei auch nicht angezeigt), bestätigt anschließend auf der Vistaprint-Seit e seinen Kauf und hat auf der Folgeseite die "Möglichkeit" nach dem Bestellabschlus s noch zusätzliche Produkte dem "Kaufvertrag" hinzuzufügen. Dies geschieht durch bloßes Anklicken eines Buttons ohne deutliche Kennzeichnung, dass man das Produkt dann direkt gekauft hat und es automatisch dem Bestellbetrag hinzugefügt und per PayPal abgebucht wird. Dies geschieht also leicht aus versehen. Man denkt, man kann sich durch klicken auf den Button das Produkt erst mal anschauen und müsste dann den Kauf nochmal bestätigen. Dies ist aber nicht so, Produkt ist automatisch gekauft. Ist nicht rechtskonform, interessiert aber anscheinend auch keinen Großartig, da dies wie geschrieben, dort seit Jahren praktiziert wird.
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