Bargeldlos und digital – So könnte die Zukunft des Geldes aussehen

Veröffentlicht: 05.03.2013 | Geschrieben von: Ariane Nölte | Letzte Aktualisierung: 08.03.2013

Wer einen Artikel verkauft, der will natürlich Geld dafür. Dieses gibt es mittlerweile immer seltener per Barzahlung oder Überweisung, sondern über Online-Services und Smartphones. Angesichts dessen liegt die Vermutung nahe, dass Münzen und Scheine schon bald aussterben könnten.

Geldstapel mit Bausteinen

Wie es tatsächlich um das liebe Geld steht, wollte eine Studie des Bezahldienstanbieters Skrill wissen.

Der private Umgang mit Geld ist derzeit im Wandel. Dabei sind sowohl technologische als auch soziale und regionale Faktoren von Bedeutung. Basierend auf einer repräsentativen Studie, hat Skrill fünf Thesen über die Zukunft des Geldes aufgestellt:

„1. Digital statt Münzen – Bargeld verliert in Deutschland an Bedeutung“

Fast jeder vierte Deutsche glaubt der Befragung von Skrill zufolge, dass es schon 2030 kein Bargeld mehr geben wird. Die Hälfte von ihnen gibt an, bis 2020 immer weniger Bargeld und künftig stärker Mobiltelefon, Kreditkarte, Digital Wallet und EC-Karte nutzen zu wollen.

„2. Einer mehr, einer weniger – Kluft bei reellem Geldbedarf wird größer“

Sind meine Kunden eher Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern oder eher Männer aus Baden-Württemberg? Auch solche Fragen können für einen Online-Händler von Bedeutung sein. Der Geldbedarf einer Person variiert nämlich stark nach Faktoren wie Herkunft und Geschlecht.

Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern (643 Euro), Bremen (667 Euro) und Thüringen (675 Euro) sind im landesweiten Vergleich am genügsamsten. Am meisten Geld zum Überleben benötigen Baden-Württemberger (1.127 Euro), Niedersachsen (1.076 Euro) und Rheinland-Pfälzer (966 Euro). Außerdem können 71 % der deutschen Frauen mit weniger als 1.000 Euro auskommen, während es bei den Männern nur 67 % sind. In Zukunft, so vermutet Skrill, werden die individuellen Unterschiede voraussichtlich zunehmen.

„3. Internet und Shopping – Digitales Zahlen im Internet, aber auch im stationären Handel nimmt zu“

90 % der Deutschen haben bereits online eingekauft. Stationäre Geschäfte beklagen in diesem Zusammenhang vermehrt Showrooming – und diesen Trend beweist auch die aktuelle Studie. So gaben 61 % der Befragten an, ein Produkt im Laden angeschaut, es aber dann online bestellt zu haben. Klassische Ladengeschäfte könnten in Zukunft aufrüsten und Online-Shopping direkt vor Ort ermöglichen, um so wettbewerbsfähig zu bleiben.

„4. Handy statt Portemonnaie – Deutsche zahlen öfter mit dem Smartphone“

Beinahe ein Drittel (31 %) aller Deutschen hat bereits per Handy oder Smartphone bezahlt. Auch wenn viele von ihnen es als schnell und einfach loben, zweifelt doch noch die Mehrheit (93 %) der Deutschen an der Sicherheit. So würde gut die Hälfte (58 %) höchsten zehn Euro per Handy ausgeben.

Gerade jüngere Menschen können sich das Smartphone als Geldbörse vorstellen. Von ihnen haben bereits 46 % damit bezahlt. „In Zukunft dürfte gerade bei kleineren Beträgen das Mobiltelefon stärker zum Einsatz kommen“, so Skrill „falls die Deutschen ihre Sicherheitsbedenken aufgeben“.

„5. App oder Hose – Virtuelle Güter konkurrieren stärker mit Offline-Produkten“

Mit dem Verkauf von Apps lässt sich allerdings noch nicht das große Geld verdienen. Nur 5 % würden mehr als 10 Euro dafür ausgeben. Mehr als die Hälfte (54 %) ist hingegen bereit 99 Cent zu zahlen. Bei nicht-virtuellen Gütern ist die Ausgabebereitschaft also nach wie vor um ein Vielfaches höher.

Auch das könnte sich in Zukunft ändern, wenn Apps zu Statussymbolen avancieren. „Erste Anzeichen dafür“, glaubt Skrill, „liefert die Millionärs-App ‚iVIP Black‘ für 899,99 Euro. Sie soll das Gefühl von Exklusivität vermitteln und eine VIP-Behandlung garantieren“.

Zur Studie

Die erhobenen Daten sind Teil der Studie „The Future of Money“ des Online-Bezahldienstes Skrill. Sie erfasst, was Deutsche aktuell über Bargeld und andere Zahlarten denken und wie sie sich die Zukunft des Geldes vorstellen. Dazu wurden 1001 Personen in der Zeit vom 2. bis 7. März 2012 online befragt. Im Auftrag des Online-Bezahldienstes Skrill hat die Goldmedia Custom Research GmbH die Umfrage durchgeführt.

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