Die Krisenmeldungen aus dem Yahoo-Lager nehmen kein Ende. Nun machen Meldungen die Runde, dass der Konzern offenbar vor einem großen Stellenabbau steht – 15 Prozent der Arbeitsplätze sollen wegfallen. Update: Marissa Mayer hat den Stellenabbau bei Yahoo nun bestätigt.

Schere schneidet Jobs durch

(Bildquelle Jobabbau: Duc Dao via Shutterstock)

Es scheint ein massiver Stellenabbau bei Yahoo anzustehen: Medienberichten zufolge plant der Konzern offenbar, 1.500 Mitarbeiter zu entlassen – das sind 15 Prozent der gesamten Belegschaft. Das berichtet zumindest das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf interne Quellen. Demnach soll Yahoo-Chefin Marissa Mayer nach Vorstellung der Quartalszahlen heute Abend die geplanten Streichungen verkünden. Neben dem Arbeitsplatzabbau sollen auch mehrere Geschäftsbereiche geschlossen werden. So will das Unternehmen Kosten einsparen.

Yahoo äußerte sich nicht zu den Berichten, das Unternehmen steckt aber seit mehreren Wochen und Monaten in einer tiefen Krise. Im Dezember wurde schließlich berichtet, dass das Unternehmen sein Internet-Geschäft – und damit sein ursprüngliches Kerngeschäft – abspalten und verkaufen könnte. Anfang Januar wurde dann bekannt, dass das Unternehmen mehr als 1.000 Stellen streichen wolle. Die aktuellen Meldungen stärken diese Berichte, Marissa Mayer könnte den Stellenabbau also heute Abend bestätigen und genauere Angaben zu den Plänen des maroden Unternehmens machen.

Mitarbeiter angeblich fälschlicherweise gefeuert

Ende letzter Woche wurden dann kuriose Fälle bekannt, in denen Yahoo-Chefin Mayer „versehentlich“ Dutzende Mitarbeiter gefeuert haben soll. „Sie haben Leute auf die Entlassungslisten gesetzt, die sie aber nicht entlassen wollten – Mitarbeiter, die auf der Leistungsskala zwar etwas weiter unten standen, aber nicht gefeuert werden sollten“, sollen Insider gegenüber der New York Post bestätigt haben. Niemand habe die Manager darüber informiert, die dann bereits die Entlassungsgespräche geführt hätten. Rund 30 Mitarbeiter sollen so fälschlicherweise entlassen worden sein.

In den Teams habe das für böses Blut gesorgt. „Das ist die einzige Person, die ihren Job macht – wie könnt ihr sie feuern?“, sei eine oft gehörte Beschwerde von den Teamleitern gewesen. Fraglich ist allerdings, ob diese versehentliche Entlassungswelle tatsächlich stattgefunden hat: Eine Yahoo-Sprecherin betonte jedenfalls gegenüber der New York Post, dass es „kein Stückchen Wahrheit an diesem Gerücht“ gebe.

Update - 03.02.2016, 07:45 Uhr

Yahoo wird 15 Prozent der Stellen streichen. Das hat Marissa Mayer gestern, wie die Insider zuvor angekündigt hatten, nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen verkündet. Wie Spiegel Online berichtet, werden bis Ende 2016 nur noch 9.000 Mitarbeiter und 1.000 externe Angestellte bei Yahoo tätig sein. Die Belegschaft sei dann 42 Prozent kleiner als noch im Jahr 2012. Gleichzeitig werde Yahoo seine Büros in Madrid, Mailand, Dubai, Buenos Aires und Mexiko-Stadt schließen. Bis zu 400 Millionen Dollar will das Unternehmen durch die Umstrukturierung einsparen. Zudem soll weiter der Verkauf von Firmenanteilen in Betracht gezogen werden.

Die schlechten Geschäftszahlen hatten Yahoo zu diesem Schritten bewogen. Im vierten Quartal 2015 stieg der Umsatz im Jahresvergleich um gerade einmal 1,6 Prozent. Durch eine riesige Abschreibung gab es den Unternehmensangaben zufolge einen Verlust von 4,43 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor befand sich Yahoo im gleichen Zeitraum noch mit 166,3 Millionen Dollar in den schwarzen Zahlen.