Immer wieder ergießen sich Abmahnwellen über die deutsche Internetszene und bringen (kleine) Unternehmen ernsthaft in Bedrängnis. Vor einiger Zeit gab es wieder einen solchen Fall. Es gingen vermehrt Abmahnungen der Anwaltskanzlei activeLAW im Auftrag der Bildagentur HGM Press Michel OHG bei Bloggern ein. Ein betroffener Blogger hat sich jetzt gegen die ungerechtfertigten Anschuldigungen gewehrt und Strafanzeige erstattet.
Gut 7.500 Euro sollte Mathias Winks vom Lifestyle-Blog Whudat für die Veröffentlichung eines Bildes von dem Lego-Künstler Nathan Sawaya zahlen, bei der angeblich Bildnutzungsrechte verletzt wurden. Und Winks wurde nicht als Einziger in diesem Zusammenhang mit einer Abmahnung von activeLAW bedacht.
Blogger wehren sich gegen Abmahnungen
We like that soll knapp 3.000 Euro zahlen, bei Autodino kamen die Abmahnanwälte auf satte 19.000 Euro für drei Bilder. Insgesamt sind mittlerweile über 20 Fälle bekannt. Doch die Blogosphäre ist bekanntlich nicht auf den Kopf und schon gar nicht auf den Mund gefallen. Die Betroffenen diskutierten darüber in geschlossenen Facebook-Gruppen, machten die Problematik publik und schalteten Anwälte ein.
Auch der Künstler selbst wurde darauf aufmerksam und beteuerte, die Rechte an den Bildern zu besitzen und mit der Nutzung in den Blogs einverstanden zu sein. Einen Post von Crackajack bezüglich der Abmahnwelle kommentierte er mit den Worten: „Mir wurde mitgeteilt, dass meine Kunst Thema dieser Angelegenheit ist. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht von dieser Anwaltskanzlei vertreten werde. Ich werde nicht von dieser Bildagentur vertreten.“
Whudat erstattet Strafanzeige
Wie sich herausstellte, verfügte die HGM Press Michel OHG doch nicht über die Rechte an den Bildern und zog die Abmahnungen im Oktober dieses Jahres zurück. Doch zahlreiche Blogger waren bereits aufgebracht, sie blieben auf den Anwaltskosten sitzen und fühlen sich ungerecht behandelt.
Deshalb hat Mathias Winks von Whudat am Montag Strafanzeige gegen HGM Press Michel OHG sowie die Abmahnanwälte von activeLAW erstattet. Erpressung und Betrug lauten die Vorwürfe gegen die Abmahner, denen nun sogar bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe drohen könnte.
Der Fall hat die Diskussion zur Abmahnungspraxis in Deutschland neu entfacht. Besonders unter Bloggern wird derzeit die Forderung laut, die entsprechende Gesetzgebung zu ändern, da diese nicht mehr zeitgemäß sei. Wie viele ungerechtfertigte Abmahnungen jährlich tatsächlich verschickt wurden und wie oft daraufhin gezahlt wird, ist nicht klar.
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Dem "es sind doch nur Produktfotos" muss ich hier widersprechen.
Die "nur " Produktfotos können unter Umständen eine Menge Geld kosten und ich möchte auch nicht das sich jeder daran bedient.
Auch möchte ich keine Unmengen an Geld für Kopierschutz ausgeben , nur damit sich daran niemand kostenfrei daran bedient.
Hier geht es aber weniger um geklaute Produktfotos, sonder mehr darum was diese Abmahnanwälte machen, nämlich Massenabmahnung en wegen Kleinigkeiten.
Ehrlich gesagt habe ich auch keine Angst das ein ganzer Berufstand Rückhalt oder Ansehen verliert, die sollen sich selber um die schwarzen Schafe in Ihren Reihen kümmern.
Es geht vielmehr darum das wir Händler Nachts wieder durchschlafen können und ständig in der Angst zu leben das Morgen früh die nächste Abmahnung ins Haus flattert.
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epetitionen.bundestag.de/.../. ..
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Solch Gebahren ist der Ausverkauf des Abendlandes. Wer das noch nicht begriffen hat, der hat keinen Versatnd. Woanders werden nun Produkte für nen Appel und nen Ei produziert (das Tschirt in Pakistan für einen Euro), da mit der Bürokratismus hier bezahlt werden kann.
Solche Politiker und alle deren Erfüllungsgehil fen suhlen sich im Elend der armen Billiglohnlände r. Für mich gehören solche Leute einfach wegfegt und dafür sollte der Händlerbund auch mein Geld nutzen.
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etwas runter gehandelt und klein beigegeben.
Die vierte kommt bestimmt, schließlich wird täglich irgend eine EU-Verordnung
neu formuliert oder verbastelt und ich fürchte, Politiker werden eher zu ihrem nächsten Photoshooting rennen, als eine stufenweise Abmahnpraxis durchsetzen, bei der zunächst eine Vorwarnung mit moderater Kostennote ergehen muss, bevor es richtig teuer werden könnte.
Dies würde vereinzelten Janusköpfen immerhin auf einer Seite die Zähne ziehen,
bevor sie in den Talar schlüpfen wollen.
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Ich selbst werde in Kürze einen Mitbewerber abmahnen lassen, weil der sich mehrfach bei mir bedient hat und teilweise noch nicht mal mein Logo entfernt hat. Das bist hoffentlich nicht du gewesen, sonst bekommst du auch bald Post. ;-)
Btw. finde ich die Rundumkeile gegen Anwälte etwas fehl am Platz, nur weil ein paar schwarze Schafe darunter sind. Das gibt's auch bei Onlinehändlern und ist deswegen der ganze Berufsstand schlecht? Wohl kaum.
Im Übrigen weiß ich nicht, was am deutschen Urheberrecht unbedingt geändert werden muss. Wer die Leistung eines anderen nutzen will, muss dafür eine Gegenleistung erbringen. Ansonsten könnte man ja auch auf die Idee kommen, kostenlos Bahn zu fahren. Wird ja niemand geschädigt, den der Zug fährt doch sowieso. Was für eine Logik.
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