Dubai-Schokolade: Lindt kassiert Abmahnung wegen Irreführung

Veröffentlicht: 09.12.2024
imgAktualisierung: 09.12.2024
Geschrieben von: Julia Petronis
Lesezeit: ca. 2 Min.
09.12.2024
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Angebrochene Tafel Dubai-Schokolade
yalcinsonat1 / Depositphotos.com
Die Rechtsstreitigkeiten rund um die Dubai-Schokolade nehmen zu. Nach der Abmahnung gegen Lindt droht auch anderen Unternehmen Ärger.


Der Hype um die berühmt-berüchtigte Dubai-Schokolade nimmt nicht ab – das gilt gleichermaßen aber auch für die Streitigkeiten rund um die Markenrechte an der süßen Tafel. Nun droht dem Schokoladenhersteller Lindt ein juristisches Nachspiel, nachdem das Schweizer Unternehmen in der vergangenen Woche eine Abmahnung erhalten hat. Und auch für Discounter Lidl könnte es Ärger geben. 

Konkurrenz und Rechtsstreitigkeiten wachsen

Seit mehreren Monaten wird das Internet geflutet von der sogenannten „Dubai-Schokolade“, bestehend aus Schokolade, Pistaziencreme und Engelshaar. Zahlreiche Unternehmen wie Lindt, Lidl oder Aldi sprangen mit auf den Erfolgszug, stellten eigene Kreationen der Trend-Schokolade her und verkauften diese oder planen einen Verkauf. Die Konkurrenz wächst somit stetig und ruft damit zunehmend auch rechtliche Konflikte auf den Plan.

Wie wir bereits vor wenigen Wochen berichteten, sieht ein deutsches Handelsunternehmen, die Lebensmittel-Importfirma Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, diese Verkäufe gar nicht gern. Diese importiere die Ware nach eigenen Angaben exklusiv aus den Emiraten nach Deutschland. Die Verwendung des Begriffs „Dubai-Schokolade“, für Schokolade, die nicht tatsächlich aus Dubai stammt, stelle nach Auffassung des Importeurs eine Irreführung dar und sei daher abzumahnen. 

Lindt erhält Abmahnung

Wie durch das Unternehmen angekündigt, bekam Lindt & Sprüngli vergangene Woche nun eine Abmahnung wegen des Verkaufs der Schokotafeln mit der Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung. Laut Angaben der Lebensmittel Zeitung (LZ) heißt es in der Abmahnung: „Indem Sie die sogenannte ‚Dubai Chocolade‘ anbieten, erwecken Sie bei den angesprochenen Verkehrskreisen den Eindruck, die von Ihnen angebotene Schokolade sei in Dubai hergestellt worden. Dies ist tatsächlich jedoch unzutreffend, da Sie Ihre Schokolade selbst produzieren, und diese gerade nicht aus Dubai stammt.“

Lindt habe laut dem Bericht der LZ bis zum 12. Dezember Zeit, die strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Andernfalls wolle die Alina Wilmers Verwaltungs GmbH im Eilverfahren einen Verkaufsstopp erwirken.

Markenrechte noch nicht geklärt

Noch sind die Markenrechte rund um die Dubai-Schokolade nicht geklärt. Ins Markenregister eingetragen wurde der Begriff noch nicht. Allerdings wurden schon einige Anmeldungen vorgenommen. Fraglich ist jedoch, ob es überhaupt zu einer Eintragung kommt, denn möglicherweise kann in der Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ lediglich der Name einer Rezeptur verstanden werden.

Importeur Andreas Wilmers kündigte nach Informationen der LZ bereits an, auch gegen andere Unternehmen vorgehen zu wollen. Ärger könnte es damit auch für Discounter Lidl geben, der ab dem 13. Dezember in ausgewählten Filialen Dubai-Schokolade unter seiner Eigenmarke verkaufen möchte. Wilmers wolle noch vor dem geplanten Verkaufsstart dagegen vorgehen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 09.12.2024
img Letzte Aktualisierung: 09.12.2024
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Julia Petronis

Julia Petronis

Expertin für IT- und Medien-Recht

KOMMENTARE
1 Kommentare
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Peter
11.12.2024

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Wie würde Lindt denn bei "Schweizer Schoki" reagieren, wenn diese nicht in der Schweiz hergestellt wäre...?