Ein Kunde tippt „Adidas Sneaker“ in die Suchleiste deines Shops – du verkaufst die Marke aber gar nicht. Statt einer Fehlermeldung zeigt dein System clevererweise nun Sportschuhe von Nike, Vans und Converse an. Du denkst: Super, alles richtig gemacht. Hauptsache, der Kunde kauft etwas. Doch plötzlich flattert eine markenrechtliche Abmahnung ins Haus. Wie kann das sein?
Markennutzung durch die interne Suchfunktion
Was viele Händler:innen nicht wissen: Auch wenn sie selbst keine geschützten Markennamen in ihrem Shop einsetzen (z. B. in der Werbung), kann schon die bloße Anzeige von Produkten nach einer markenbezogenen Suchanfrage eine Markenrechtsverletzung darstellen. Wie im Beispiel unserer Sneaker. Ein weiterer bekannter Fall ist auch das sogenannte Ortlieb-Urteil des Bundesgerichtshofs. Nutzer:innen suchten auf Amazon nach „Ortlieb“, einer Marke für Fahrradtaschen. Amazon zeigte auch Produkte anderer Hersteller an und ein jahrelanger Streit nahm seinen Anfang.
Halten wir also fest: Wenn jemand nach einem bekannten Markennamen sucht – und der Shop alternative Produkte zeigt, die nichts mit der Marke zu tun haben, kann das ein Verstoß sein, wenn man damit die Strahlkraft einer bekannten Marke nutzt, um Kund:innen auf das eigene Angebot zu lenken. Das ist ein bisschen so, als würde man ein Schild mit „Coca-Cola-Verkauf hier!“ aufstellen – und wenn jemand kommt, drückt man ihm einfach eine Pepsi in die Hand.
Aber man sieht doch, dass die Sneaker nicht von Adidas sind!?
Nun wird man einwenden, dass doch alle sehen können, dass es im Shop nur Alternativen gibt. Schließlich steht der Markenname ja auch nirgends beim Artikel, sondern Nike. Verständlich also, dass viele Unternehmen so eine Strenge für übertrieben halten. Doch die Gerichte sehen darin oft mehr als nur ein technisches Ergebnis und verlangen von Verbraucher:innen nicht so viel Cleverness.
Fest steht, dass nicht jegliche Maßnahmen tabu sind. Knackpunkt ist dabei nur die fehlende Klarstellung: Es wird in den meisten Fällen nicht ersichtlich, dass es sich um Alternativprodukte handelt. Wie man es richtig umsetzt, schauen wir uns nun an.
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