Schwarz-Rot plant Mutterschutz für Selbstständige

Veröffentlicht: 23.04.2025
imgAktualisierung: 23.04.2025
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
23.04.2025
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Schwangere Business-Frau im Büro
PeopleImages.com / Depositphotos.com
Selbstständige Frauen, die Mütter werden, können Elterngeld beantragen – Mutterschutz-Leistungen gibt es nicht. Das soll sich ändern.


Die Familienplanung als Selbstständige will wohlüberlegt sein. Denn anders als bei Frauen, die angestellt sind, können sie nicht auf gesetzliche Leistungen nach dem Mutterschutzgesetz (MuSchG) – beispielsweise Schutzfristen und Finanzierungen – zurückgreifen. Doch das will die neue Regierung aus CDU/CSU und SPD nun ändern, wie der Spiegel meldet.

Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, einen Mutterschutz für Selbstständige analog zu den Mutterschutzfristen für Beschäftigte einzurichten. Man wolle umlagefinanzierte Finanzierungsmodelle prüfen sowie Konzepte mit der Versicherungswirtschaft dazu erarbeiten, heißt es. 

Mutterschutz in Eigenleistung

Derzeit können sich Selbstständige für den Zeitraum von sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin bis in der Regel acht Wochen nach der Geburt lediglich freiwillig absichern. Begründet wird dies damit, dass sich die Vorschriften im Mutterschutzgesetz in erster Linie an Arbeitgeber richten, um die Gesundheit von Frau und Kind bzw. die Fortsetzung der Beschäftigung zu ermöglichen sowie Diskriminierungen zu verhindern. „Das Mutterschutzgesetz setzt daher arbeitsvertragliche Strukturen voraus, in denen dem Arbeitgeber Organisations- und Weisungsrechte zustehen. Selbstständige hingegen sind in der Organisation ihrer Arbeit und ihrer Arbeitsbedingungen nicht an die Vorgaben eines Arbeitgebers gebunden. Selbstständige entscheiden selbst, ob, was, wann und wie viel sie arbeiten“, heißt es dazu auf dem Portal des Bundesfamilienministeriums.

Der Verband der Unternehmerinnen in Deutschland begrüßt daher eine Finanzierung von Mutterschutz-Leistungen für Selbstständige in ähnlicher Form wie bei Angestellten. Mutterschutz für Selbstständige sei keine Frauensache, sondern eine wirtschafts- und gesellschaftspolitische Notwendigkeit, so Verbandssprecherin Viktoria Keltenich. Eine Reform würde eine überfällige Gerechtigkeitslücke schließen und die Gründungskultur stärken. 

Veröffentlicht: 23.04.2025
img Letzte Aktualisierung: 23.04.2025
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

KOMMENTARE
1 Kommentare
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Sandra
24.04.2025

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Das finde ich doch mal eine echte Errungenschaft, wenn es denn durchgeht. Ich habe alle meine 3 Kinder 1 Woche nach Geburt mit ins Büro nehmen müssen. Laufstall, Stillen, alles ging. Musste. Hatte gar keine Wahl. Die Mitarbeiter fanden es ganz amüsant und sind auch ganz gern mal mit den Babys in den Park. Gehen tut fast alles aber es ist natürlich kein Ort für Kinder. Nur wenn man dazu gezwungen ist, hat man halt Pech. Deshalb bekomm ich immer das Grinsen nicht aus dem Gesicht wenn sich eine „Mom of 1“ die zu Hause hockt, über ihre „Carearbeit, die gefälligst bezahlt werden müsste“ beschwert. Ich, „Mom of 3“ hab noch dazu 8h weniger Zeit am Tag dafür und mich bezahlt auch keiner dafür.