Bye bye, nervige Cookie-Banner: Neuregelung beschlossen

Veröffentlicht: 03.01.2025
imgAktualisierung: 03.01.2025
Geschrieben von: Yvonne Bachmann
Lesezeit: ca. 2 Min.
03.01.2025
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ca. 2 Min.
Ein niedliches blaues Monster liegt vollgefressen zwischen Kekskrümeln auf dem Boden
Erstellt mit DALL-E
Ab Frühjahr 2025 soll die Cookie-Flut Geschichte sein. Dank einer neuen Regelung müssen sich Nutzer nicht mehr durch endlose Banner klicken.


Seit Jahren kämpfen Internetnutzer mit lästigen Cookie-Bannern, die auf jeder Website erneut ihre Zustimmung einfordern. Doch damit soll bald Schluss sein: Eine Gesetzesänderung, die kurz vor Weihnachten beschlossen wurde, verspricht mehr Komfort und Transparenz. Hält die Reform, was sie verspricht?

Die Geschichte der Cookies – Von Komfort zur Kontroverse

Wer hätte gedacht, dass ein unscheinbarer Begriff wie „Cookie“ eine solche Rolle in unserem digitalen Alltag spielen würde? Ursprünglich in den 1990er-Jahren eingeführt, sollten Cookies das Internet bequemer machen. Sie speichern kleine Datenpakete, die uns beim Online-Shoppen den Warenkorb bewahren oder unsere Login-Daten nicht vergessen. Kurz gesagt: Sie waren der kleine Helfer im Hintergrund, der uns das Leben erleichterte.

Doch mit der Zeit wandelten sich Cookies vom praktischen Werkzeug zur digitalen Nervensäge. Per Gesetz wurde festgelegt, dass Cookies nur noch mit aktiver Zustimmung der Nutzer gesetzt werden dürfen – es sei denn, sie sind technisch notwendig. Seitdem gleicht das Internet einer Cookie-Banner-Parade, die viele Nutzer in den Wahnsinn treibt. Datenschutzbedenken wuchsen gleichermaßen, und so begann der Krümelkrieg zwischen Nutzern, Website-Betreibern und Gesetzgebern beziehungsweise Gerichten. Eine Zwickmühle.

Was sich bei Cookies jetzt ändert

Am 20. Dezember 2024 wurde jedoch eine neue Verordnung beschlossen, die die „Cookie-Flut“ reduzieren soll. Zukünftig können Nutzer ihre Cookie-Präferenzen zentral hinterlegen, zum Beispiel bei anerkannten Diensten zur Einwilligungsverwaltung. Einmal eingestellt, müssen sie nicht mehr bei jedem Website-Besuch aufs Neue klicken. Das Ziel: Mehr Datenschutz und weniger Frust.

„Wir wollen die Cookie-Flut reduzieren und ein angenehmeres Surferlebnis für die Nutzer ermöglichen“, kommentiert Bundesdigitalminister Volker Wissing die Änderung. Der Digitalverband Bitkom ist hingegen unzufrieden. Der Gesetzesverstoß sei für die Digitalwirtschaft mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Der Fehler „Gut gemeint, aber schlecht gemacht“ solle nicht wiederholt werden. Die Neuerungen werfen jedoch auch weitere Fragen auf: Wird sich die Ablehnungsrate für Cookies erhöhen, wenn Nutzer ihre Präferenzen leichter verwalten können?

Die Verordnung tritt im Frühjahr 2025 in Kraft. Ein genauer Stichtag steht bisher noch nicht fest, die Einführung soll jedoch frühzeitig kommuniziert werden, damit sowohl Nutzer als auch Website-Betreiber ausreichend Zeit zur Vorbereitung haben.

Veröffentlicht: 03.01.2025
img Letzte Aktualisierung: 03.01.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Yvonne Bachmann

Yvonne Bachmann

Expertin für IT-Recht

KOMMENTARE
4 Kommentare
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Rene Reckschwardt
08.01.2025

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na da wird google sicherlich schnell mit aufspringen. Was Sie bisher noch nicht über uns gesammelt haben wird damit erledigt. Ich frage mich nur wie unsere Hochintelligenten Entscheider nur so wenig Wissen haben können für den Job...
cf
06.01.2025

Antworten

Davon mal abgesehen, dass diese "digitalen Einwilligungsdienste" sicherlich irgendwie bezahlt werden wollen (sei es per Geld oder durch Daten der Nutzer), ist es für die Seitenbetreiber ja freiwillig, diese Technik zu implementieren - und es wäre jeder, der es auf seiner Seite einbaut ja total "blind", denn die Nutzer lehnen einmal ab und es gibt nie wieder Daten. Zeigt man den nervigen Banner weiter an, ist das zwar nicht hübsch, aber die Chance, dass ein genervter User doch einwilligt ist wesentlich höher... Ich zumindest bin dankbar für die eingebaute Freiwilligkeit :-)
dirk
06.01.2025

Antworten

"Die Verordnung tritt im Frühjahr 2025 in Kraft. Ein genauer Stichtag (...) soll jedoch frühzeitig kommuniziert werden, damit sowohl Nutzer als auch Website-Betreiber ausreichend Zeit zur Vorbereitung haben." das ist ja schon mal ein Widerspruch in sich. Das Frühjahr 2025 beginnt bekanntermaßen am 01.03. Selbst Termine zum 01.04. oder 01.05. dürften ausgesprochen ambitioniert sein, schließlich müssen sich unzählige Webseiten - ALLE - darauf einstellen. Von der Werbeindustrie, die zwar verpönt ist, aber wirtschaftlich nun auch nicht gerade irrelevant ist, ganz zu schweigen. Das wird mal wieder so ein typischer Gesetzes-Schlamassel dieser Regierung voll von Unwissenden, nach dem Motto gut gemeint, aber schlecht gemacht. Vermutlich weiß ein Herr Wissing gar nicht, was tatsächlich Sinn und Zweck von Cookies ist. Abgesehen davon, dass ein erneuter deutscher Alleingang hier zudem kompletter Unsinn ist.
JS
07.01.2025
Totaler Irrsinn, wie immer. Leute, die keine Ahnung haben, sollten es lassen. Aber auch die, die zu viel Ahnung haben! Es ist einfach unerklärlich, dass Politiker, die von nichts Ahnung haben überhaupt irgendwelche Entscheidungen treffen, geschweige denn Gesetze beschließen dürfen!!!!!!!!!!!