So manch ein Arbeitgeber hat seinen Mitarbeitern in den vergangenen Jahren kein Homeoffice gestattet. Die Gründe mögen vielschichtig sein. Seit der Coronakrise nun arbeiten viele Menschen im Homeoffice und zeigen: Es funktioniert.
Jetzt soll das Recht auf Homeoffice gesetzlich verankert werden.
Ein Viertel aller Beschäftigten im Homeoffice
Unter normalen Umständen arbeiten laut Spiegel gut 12 Prozent der Arbeitnehmer im Homeoffice. Nun sind es 25 Prozent. Ob sich die Zahlen auf Arbeitnehmer beziehen, die permanent oder lediglich tageweise im Homeoffice tätig sind, ist allerdings unklar.
Die Politik jedenfalls will ihre Konsequenzen aus der Krise ziehen. „Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist“, wird Arbeitsminister Hubertus Heil dazu zitiert. Ihm geht es dabei nicht darum, dass jeder Arbeitnehmer an ein paar Tagen von zu Hause aus arbeiten dürfe. Die Arbeitnehmer sollen frei entscheiden dürfen, ob und wie viel zu von zu Hause aus arbeiten wollen. So sei ein kompletter Umstieg aufs heimische Büro möglich.
Faire Bedingungen
Dabei geht es Heil auch um die Schaffung fairer Regeln. Einen Feierabend müsse es demnach auch im Homeoffice geben. Die Arbeit dürfe sich nicht in das Private hinein fressen. Außerdem soll sich niemand gezwungen fühlen, seine Arbeit an den Schreibtisch zu Hause zu verlagern.
Vizekanzler Olaf Schulz begrüßt die Idee. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viel im Homeoffice möglich ist – das ist eine echte Errungenschaft, hinter die wir nicht mehr zurückfallen sollten“, heißt es von Schulz laut Spiegel.
Lohnausfallzahlungen für Eltern
Ein weiterer Punkt, dem sich Heil zuwenden möchte, ist die Unterstützung für Eltern, die während der Coronakrise mit Lohnausfällen zu kämpfen haben, da ihre Kinder nicht betreut werden können.
Zur Zeit bekommen Eltern 67 Prozent ihres Gehalts vom Staat, wenn ein Kind unter zwölf Jahren wegen der geschlossenen Schulen und Kitas zu Hause betreut werden muss und dies Einkommensverluste zur Folge hat. Ferien und Schließzeiten werden nicht mitgerechnet und die Leistung ist auf 2016 Euro für einen vollen Monat begrenzt. Zudem können Eltern diese Hilfe maximal sechs Wochen in Anspruch nehmen. Damit seien die Zahlungen für viele Eltern Mitte Mai erschöpft. „Eltern müssen Sicherheit haben. Deshalb schaffen wir eine Anschlussregelung“, lautet daher die Konsequent von Hubertus Heil.
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