„Limonade, oder Nicht-Limonade? Das ist hier die Frage!“ – Man könnte ja meinen, dass der Ärger um Lemonaid angesichts der breiten Kritik langsam zu einem vernünftigen Ende kommen könnte. Wäre da nicht die Deutsche Lebensmittelkomission. Die will Lemonaid zwar gestattet, seine Getränke weiterhin als Limonade bezeichnen zu dürfen; allerdings muss das Hamburger Unternehmen eine andere Auflage erfüllen.
Zu wenig Zucker in der Limo
Lemonaid weiß schon lange: Das deutsche Lebensmittelrecht ist ganz schön verstaubt. Da der Limonadenhersteller seine Getränke mit zu wenig Zucker süßt – bei der Sorte Maracuja sind es 5,5 Prozent statt der vom deutschen Lebensmittelrecht verlangten 7 Prozent –, gab es zunächst behördlichen Ärger. Der Hersteller sollte seine Getränke nicht mehr Limonade nennen. Immerhin geht es um den Verbraucherschutz.
Der Konflikt mit dem Recht tobt bereits seit November 2019. Im Grunde genommen sind sich auch alle einig: Das Lebensmittelrecht gehört modernisiert. Aber genau diese Modernisierung lässt auf sich warten.
Kreativer Protest von Lemonaid
Und so kommt es, dass die nächste schräge Anordnung ins Hause Lemonaid flattert. Die Deutsche Lebensmittelkommission fordert den Hersteller dazu auf, die Kunden mittels Aufkleber vor dem wenigen Zucker zu warnen. Da schüttelt nicht nur Firmengründer Paul Bethke den Kopf: „Es sollten doch die Hersteller, die überzuckerte Getränke vermarkten, abgestraft werden. Nicht umgekehrt. Für uns würde es bedeuten, dass wir Millionen neue Flaschen anschaffen müssten – und das in der Corona-Krise“, kommentiert er gegenüber der W&V.
Aber: Anordnung, ist nun einmal eben Anordnung. Im Stil der Zigaretten-Warnungen wird nun also mit einem großen, weißen Aufkleber auf den Flaschen „Achtung, wenig Zucker.“ gewarnt.
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