Während einer Plenarsitzung des EU-Parlaments in der vergangenen Woche haben sich die Abgeordneten auf einen Gesetzesentwurf zum Produktlebenszyklus von Batterien geeinigt. Der Entwurf sieht ein Verbot von fest verbauten Akkus in Elektrogeräten vor. Die Austauschbarkeit ist demnach ein wichtiges Element, um den Geräten ein längeres Leben zu bescheren und sich damit für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen. Sollte das Gesetz von den EU-Regierungen angenommen werden, dürfen Akkus ab 2024 nicht mehr fest verklebt sein, heißt es in der Pressemitteilung des Parlaments.
Reparierbarkeit von Geräten soll gewährleistet werden
Neben den häufig betroffenen Akkus in Smartphones sind von dem Vorschlag aber auch andere Geräte betroffen. So führt das neue Gesetz mit „leichten Verkehrsmitteln“ eine neue Kategorie in die Diskussion ein. Gemeint sind damit vor allem Elektrofahrräder. Wenn Batterien und Akkus in derlei Geräten kaputt gehen, sollen Verbraucher künftig in der Lage sein, entweder selbst oder durch frei gewählte Servicedienstleister einen Austausch vorzunehmen.
Neben dieser Forderung zur einfacheren Reparierbarkeit fordert das EU-Parlament auch, dass Hersteller sich zur Einhaltung von Menschenrechten und Sorgfaltspflichten bekennen. Die für Batterien benötigten Rohstoffe werden oft in einigen wenigen Ländern gewonnen und sind begrenzt. Folglich soll auch die Rohstoff-Rückgewinnung aus Elektroabfällen stärker in den Fokus gerückt werden. Insbesondere Kobalt, Blei, Lithium und Nickel sollen in Zukunft stärker recycelt werden. Um dies zu ermöglichen, sind auch strengere Sammelziele für Altbatterien innerhalb der EU geplant.
Entwurf stärkt die Kreislaufwirtschaft
„Zum ersten Mal in der europäischen Gesetzgebung legt die Batterieverordnung ein ganzheitliches Regelwerk für den gesamten Produktlebenszyklus fest, vom Design bis zum Ende des Lebenszyklus. Damit wird ein neuer Ansatz geschaffen, die kreislaufgerechte Gestaltung von Batterien zu fördern, und es werden neue Nachhaltigkeitsstandards eingeführt, die zum Maßstab für den gesamten weltweiten Batteriemarkt werden sollten“, kommentiert die italienische Abgeordnete Simona Bonafè.
Bereits 2020 legte die Europäische Kommission einen Vorschlag über eine generelle Verordnung über Batterien und Altbatterien vor. Im Fokus dessen stand vor allem eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Batterien sind leider weiterhin ein wichtiger Faktor im Lebenszyklus eines Gerätes. Um die Berge an Elektroschrott also zu verringern, ist es unerlässlich, diese Abhängigkeit zu verringern. Wenn ein kaputter Akku einfach getauscht werden kann, kann das helfen, das Leben von Elektrogeräten deutlich zu erhöhen.
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