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Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
- Das EU-Parlament verabschiedet neue Regelungen für blitzschnelle Euro-Überweisungen
- Deutschland will sich stärker in Netzfragen einmischen
- Alibaba kämpft mit Gewinneinbruch im dritten Quartal: CEO setzt auf Investitionen und Aktienrückkaufprogramm
Das EU-Parlament hat neue Vorschriften angenommen, die es ermöglichen sollen, dass Überweisungen in Euro innerhalb von zehn Sekunden auf Privat- und Unternehmenskonten innerhalb der EU eingehen. Dieses Vorhaben, auf das sich die Unterhändler:innen der Mitgliedstaaten bereits im vergangenen Jahr geeinigt hatten, erhielt nun laut Heise die formale Zustimmung des Parlaments. Allerdings steht die endgültige Zustimmung der Länder noch aus. Nach der Veröffentlichung der Verordnung haben die Mitgliedstaaten zwölf Monate Zeit, um die Vorgaben umzusetzen.
Besonders bemerkenswert an diesem neuen, verpflichtenden Service ist, dass er nicht teurer sein darf als herkömmliche, nicht sofortige Überweisungen und jederzeit zur Verfügung stehen muss. Zusätzlich sollen die Auftraggeber:innen ebenfalls innerhalb von zehn Sekunden über die durchgeführte Überweisung informiert werden.
Auch Mitgliedstaaten außerhalb der Euro-Zone können von der neuen Regelung betroffen sein, sofern die Konten bereits regelmäßige Transaktionen in Euro ermöglichen. Um Betrug vorzubeugen, seien laut EU-Parlament Zahlungsdienstleister allerdings auf eine „unverzügliche“, kostenlose Identitätsprüfung von Empfänger:innen angewiesen.
Deutschland formuliert „Internationale Digitalstrategie“
Erstmals hat sich Deutschland eine „Internationale Digitalstrategie“ gegeben. Die Verständigung des Bundeskabinetts sieht vor, dass sich Deutschland künftig in Netzfragen mehr einmischen wird. Laut dem veröffentlichten Papier, über welches Heise berichtet, will sich Deutschland mehr in internationalen Gremien engagieren. Außerdem soll hinsichtlich technischer Standardisierung „mehr Flagge“ gezeigt werden.
Für das Vorhaben will der Bund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Bei dem Engagement geht es auch darum, die eigenen Vorstellungen von einem „globalen, freien und offenen Internet“ voranzubringen. Das „freie Internet“ sei in Gefahr und da müsse man gegensteuern. „Immer öfter kappen autoritäre Staaten den Zugang zum Netz, um unliebsame Meinungen zu zensieren und Bürger von Informationen abzuschneiden“, konkretisiert Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) die Gefahr. Weiter heißt es laut der Pressemitteilung des Bundes: „Gemeinsam wollen wir das freie Internet schützen und uns weltweit gegen Zensur und Netzsperren stark machen.“
Alibaba meldet Gewinneinbruch trotz Umsatzsteigerung
Im dritten Geschäftsquartal hat das Online-Unternehmen Alibaba laut ntv mit Gewinneinbrüchen zu kämpfen. Allerdings konnte ein schwaches Umsatzwachstum verzeichnet werden. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember stieg der Umsatz um fünf Prozent auf 36,67 Milliarden US-Dollar. Stammaktionär:innen mussten allerdings einen Rückgang des zurechenbaren Nettogewinns um 69 Prozent auf 2,03 Milliarden Dollar verzeichnen.
Die Gründe für diese Entwicklung liegen laut dem Unternehmen bei Veränderungen bei den Kapitalbeteiligungen und Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Supermarktbetreiber Sun Art sowie dem Videoportal Youku.
Dennoch erhöhte Alibaba sein Aktienrückkaufprogramm. Für dieses Programm wurde sogar eine Aufstockung um 25 Milliarden Dollar genehmigt. Alibaba will außerdem seine Investitionen weiter verstärken, um so ein Wachstum der Plattformen Taobao und Tmall Group voranzubringen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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Trotzdem ist es bis heute im SEPA Raum nicht möglich, innerhalb wenige Sekunden Geld zu überweisen. Innerhalb Deutschlands wird meist gegen einen mehr oder minder geringen Aufpreis von vielen Banken zumindest eine sofortige Überweisung angeboten. Für Geldtransfers von und ins Ausland gilt dies nicht.
Es ist für mich in keiner Weise technisch begründbar, das Geld Transaktionen innerhalb des gemeinsamen SEPA Raums nicht nahezu in Echtzeit durchgeführt werden können. Und wer einmal versuchte, eine Überweisung nach 16:00 Uhr an einem bankentechnisch ungünstig fallenden 23. Dezember zu überweisen, macht sehr schnell auch Erfahrungen mit Laufzeiten, die nahezu eine Woche betragen können. Dabei werden all diese Transaktionen schon immer rein elektronisch durchgeführt.
Niemand konnte mir bis heute allerdings eine schlüssige Antwort auf die Frage geben, wer eigentlich in der Zeit, wo das Geld für den Absender wie auch den Empfänger quasi verschwunden zu sein scheint, damit eigentlich Geld (Zinsen/Arbitra ge) verdient. Insofern ist eine gemeinsame und zeitgemäße Regelung für Überweisungen innerhalb des SEPA Raums mehr als überfällig.
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