Im letzten Jahr beschwerten sich Verbraucher:innen deutlich häufiger über Banken, Versicherungen und Wertpapierdienstleister:innen. Die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin teilte mit, dass die Beschwerden 2023 um knapp 62 Prozent auf 38.233 Fälle gestiegen sind, wie die Tagesschau meldete.
Banken in der Kritik
Die meisten Beschwerden wurden gegenüber Banken ausgesprochen. Die Zahl stieg seit 2018 an, so die BaFin. Störungen im Kundenservice, Probleme bei der Kontokündigung und verspätete Jahressteuerbescheinigungen machten einen Großteil der Beschwerden aus.
Christian Bock, Leiter der BaFin, gab an, dass ein Großteil der Beschwerden auf ein bestimmtes Finanzinstitut zurückging.
Vermutlich handelt es sich dabei um die Postbank, da diese im letzten Jahr von der BaFin gerügt wurde, weil es immer wieder Probleme mit dem Kundenservice gab. Die Probleme traten nach einem Umzug auf die Plattform der Deutschen Bank auf. Ein Sonderbeauftragter der BaFin überprüfte seit Oktober den Fortschritt, die Probleme sollen mittlerweile behoben sein. „Wir haben zu Ende März wie zuletzt angekündigt den Rückstau bei den kundenkritischen Prozessen, die auch Gegenstand der Anordnungen der BaFin waren, bewältigt, und arbeiten weiter an Verbesserungen“, so ein Sprecher der Postbank.
Auch Beschwerden gegen Versicherungen
Nicht nur gegenüber Banken gab es Beschwerden, auch Versicherungen wurden kritisiert. Hier soll es vor allem langsame Schadenbearbeitungen und schleppende Auszahlungen von Versicherungsleistungen gegeben haben. Zudem wurde die schlechte Erreichbarkeit von Versicherungsdienstleiter:innen gerügt. Auch die Beschwerden, die über Wertpapierdienstleistungsunternehmen abgegeben wurden, kritisieren häufig den Kundenservice und die schlechte Erreichbarkeit.
Der Anstieg der Beschwerden liegt auch daran, dass die BaFin und ihre Arbeit bekannter geworden sind. Bock betonte, wie wichtig Beschwerden von Verbraucher:innen sind. „Wenn wir Anhaltspunkte dafür haben, dass gegen verbraucherschützende Vorschriften verstoßen wird, und viele Verbraucherinnen und Verbrauchern betroffen sind, prüfen wir, ob und welche Maßnahmen wir ergreifen können.“
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