Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
- Amazon werden in Italien unlautere Geschäftspraktiken vorgeworfen
- Facebook-Mutter Meta präsentiert glänzende Zahlen – Aktie stürzt ab
- Deutschland-Aus für Getir und Gorillas?
Wer es als Unternehmen schafft, aus Gelegenheitskunden stetig wiederkehrende Stammkunden zu machen, kann sich glücklich schätzen. Um dies zu erreichen, bietet Amazon für viele Produkte eine spezielle Option, die aus einer einmaligen Lieferung eine regelmäßige Lieferung macht. Doch genau diese Option hat dem Konzern nun juristischen Ärger eingebracht.
Die Kartellbehörde von Italien, die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato, wirft Amazon unlautere Geschäftspraktiken vor und hat das Unternehmen mit einer Geldstrafe in Höhe von zehn Millionen Euro belegt. Begründet wird die Strafe mit dem Umstand, dass Amazon auf seiner italienischen Länderseite bei zahlreichen Produkten die regelmäßige Kauf- und Lieferoption automatisch voreingestellt hat. „Dadurch werde die Wahlmöglichkeit der Verbraucher erheblich eingeschränkt“, heißt es in einer dpa-Meldung bei der Süddeutschen.
Die Strafe betreffe zwei Unternehmenstöchter des Online-Handelsriesen: Amazon Services Europe sowie Amazon EU. Amazon selbst habe sich im vorliegenden Fall wenig einsichtig gezeigt und ankündigte, Berufung gegen die Strafe einlegen zu wollen.
Facebook-Mutter Meta präsentiert glänzende Zahlen – Aktie stürzt ab
Kuriose Stunden hat der Tech-Konzern Meta hinter sich: Der Mutterkonzern der Social-Media-Riesen Facebook und Instagram hat Zahlen für das erste Quartal 2024 vorgelegt – und die hätten besser kaum sein können. Die Betriebseinnahmen kletterten um 27 Prozent auf 36,5 Milliarden US-Dollar, der Betriebsgewinn konnte mit einem Plus von 91 Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar fast verdoppelt werden. Und auch der Nettogewinn beeindruckte: Er ist um 117 Prozent auf einen Wert von 21,4 Milliarden Dollar gewachsen.
„Es war ein guter Start in das Jahr“, kommentierte Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg nicht umsonst. „Wir investieren aggressiv, um unsere ambitionierten Anstrengungen für KI-Forschung und -Produktentwicklung zu unterstützen“, wird er von Heise zitiert. Da der Einsatz künstlicher Intelligenz große Mengen an Rechenleistung benötigt, pumpt Meta entsprechend viel Geld in leistungsfähige Technik. In diesem Jahr sollen rund 35 bis 40 Milliarden Dollar „in längerfristige Anlagegüter“ fließen. Die Höhe der Investitionen könnte nächstes Jahr sogar noch anwachsen.
Den guten Zahlen zum Trotz ist die Meta-Aktie nach der Präsentation der Bilanz empfindlich abgestürzt: Im nachbörslichen Handel verzeichnete sie einen Einbruch um mehr als 16 Prozent. Schuld sind wohl die Prognosen für das aktuelle Quartal: Zwar erwartet Meta ein Umsatzwachstum von mindestens 27 Prozent im Vorjahresvergleich in einer Spanne zwischen 36,5 bis 39 Milliarden Dollar, doch Finanzinstitute können sich wohl mehr erhofft haben. Auch Investition in die „Mixed-Reality“ und Datenbrillen dürften nicht jedem Gefallen.
Deutschland-Aus für Getir und Gorillas?
Die beiden Lieferdienste Getir und Gorillas werden sich Medienberichten zufolge wohl aus dem hiesigen Markt zurückziehen. Bereits in wenigen Wochen, ab dem 15. Mai, sollen die Unternehmen sowohl Deutschland als auch Großbritannien und den Niederlanden den Rücken kehren. „Übrig bleibt dann nur noch die Türkei, der Heimatmarkt des Istanbuler Unternehmens“ Getir, zu dem Gorillas gehört, schreibt die WirtschaftsWoche.
Zum Beginn der Woche sollen einige der 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Deutschland angestellt sind, ihre Kündigungen erhalten haben. Bis zum Stichtag sollen die restlichen Warenlager Schritt für Schritt schließen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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Wie kommt es nur das Amazon permanent vor Gericht steht und immer unschuldig ist???
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