Online-Kundinnen und -Kunden in Deutschland profitieren schon jetzt von umfangreichen Gesetzen, wie beispielsweise dem Widerrufsrecht, dem Gewährleistungsrecht sowie freiwilligen Leistungen von Unternehmen rund um Garantien oder Umtausch. Dennoch halten Verbraucherschützende die Rechte offenbar für nicht ausreichend und sehen noch „große Lücken beim Verbraucherschutz“.
Um solche Lücken zu schließen, fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine Überarbeitung der aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben.
Rechtliche Updates zielen auf mehr Fairness und weniger Manipulation
Aus der offiziellen Mitteilung des Verbands lässt sich ablesen, dass er im aktuellen Online-Handel offenbar eine teils gezielte Manipulation und Benachteiligung von Kundinnen und Kunden sieht und mit entsprechenden Updates Abhilfe schaffen will.
„Viele Verbraucherrechte stammen noch aus der analogen Zeit – sie brauchen dringend ein Update. Denn im digitalen Bereich sind Unternehmen im Vorteil: Sie haben die technischen Möglichkeiten, ihre Kund:innen genau zu analysieren und persönliche Schwächen auszunutzen. Digitale Angebote sollten von Anfang an so gestaltet sein, dass sie Verbraucher:innen nicht benachteiligen. Unternehmen sollten zu digitaler Fairness by Design and Default verpflichtet werden.“
Das soll sich ändern
Der Verbraucherschutzverband will an verschiedenen Stellen ansetzen, um mehr Sicherheit zu schaffen. Konkret geht es unter anderem um folgende Ziele und Regelungen:
- Besserer Schutz vor untergeschobenen oder ungewollten Online-Verträgen
- Umfangreichere Verbote von Manipulation der Kundschaft durch spezielle Website- und App-Gestaltungen bzw. Designs. Hier sollen die Kundinnen und Kunden speziell auch vor „Tricks“ geschützt werden, die dazu verleiten, „mehr und schneller zu kaufen“
- Täuschung oder Diskriminierung durch künstliche Intelligenz (KI) soll verhindert werden: Gefordert wird die Schaffung eines verbraucherfreundlichen KI-Umfelds durch klare Regeln und eine zentrale koordinierende Aufsicht
„Die geltenden Regeln reichen nicht aus. Manipulative Designs müssen umfassend verboten werden“, kommentiert Ramona Pop, Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, die Forderungen. Hier sei die Politik gefordert, die Verbraucherinteressen künftig noch stärker zu schützen.
Weitere Themen:
Forderungen könnten auch Probleme für seriöse Händler bringen
Neu ist eine solche Kritik indes nicht. Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten wurde einigen E-Commerce-Anbietern der Einsatz irreführender Geschäftspraktiken oder sogenannter „Dark Patterns“ vorgeworfen. Dabei handelt es sich um Designs, die darauf abzielen, Kundinnen und Kunden zu manipulieren, indem sie zu Käufen und teuren Warenkorbwerten verführt werden. Anbieter wie Temu oder Shein, die mit ihren Billigprodukten den hiesigen Markt überschwemmen, standen dabei zumeist im Fokus.
Allerdings greift der vzbv in seiner Forderung sehr weit und bezieht sich nicht nur auf unfaire und wettbewerbswidrige Praktiken, sondern auch auf Verkaufsinstrumente, die sowohl im stationären als auch im digitalen Handel seit je her gängig sind: So verweist der Verband etwa auf „farbig markierte Buttons“, die Kundinnen und Kunden schneller anklicken.
Die Frage wird also an dieser Stelle sein, wie weit der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher noch gehen soll, wo sie zu eigener Mündigkeit gefordert werden können und wie potenzielle neue Regelungen den freien wirtschaftlichen Wettbewerb nicht zu stark einschränken.
Kommentar schreiben
Antworten
Also ich weiß nicht was immer das ganze Gemaule hier soll, das ist vollkommen verkehrt. Die Menschen die sowas machen die gucken entweder nicht hin oder - noch viel schlimmer - die lügen ganz einfach.
Und was die Dummheit der Käufer angeht, da muss ich sagen, dass dies an Google und Co. liegt, da die letztendlich generischen Suchergebnisse und intelligente aufrichtige und ehrliche Suchergebnisse nicht mehr anzeigen. Der Bürger wird durch Google und Co. regelrecht verblödet und auf reißerische Angebote und die vielen SEO-technischen notwendigen Quer-Werbungen verwiesen.
Google kann und will das nicht in den Griff bekommen weil die halt Börsen notiert sind, was schon eine große Hürde für Ehrlichkeitsver lust bedeutet und zweitens Muss Google Steuern bezahlen und ewig Strafen bezahlen und da kann man einfach nicht anders als Menschen übers Ohr zu hauen.
Es sind die großen Konzerne hier in Deutschland und der Welt insbesondere in den USA die uns kaputtmachen, Nicht die Chinesen denn die sind fleißig und machen nicht aus der berühmten Sch.... Geld. Der schlimmste Auswuchs sind die so genannten Drop-Ship Geschäfte, die zeigen wie pervertiert das Ganze mittlerweile ist. Aber letztendlich ist das eine reine Software Geschichte und der Kunde profitiert von dem genauso wie von den chinesischen Zwischen Händlern und chinesischen Herstellern. Unser ganzes Leben hier im Westen ist ohne asiaten gar nicht mehr denkbar.
Du hättest keinen Wecker mehr um morgens aufzustehen, du hättest kein Handy keinen Computer nichts. Auf der anderen Seite stehen dann halt Produkte wie zum Beispiel der Thermomix von Vorwerk der schon sehr sehr fortschrittlich ist aber halt auch das vierfache von dem kostet was die ähnliche Kiste im Lidl kostet. Es nutzt alles nichts wenn es zu teuer ist und sich keiner das leisten kann.
Es sind nicht Temu, AliExpress und Co, die die Probleme machen denn wir da drüber kauft hat ja den Verkäufer Schutz. Und die kleinen Händler die soll man gefälligst in Ruhe lassen da sollte man die Gesetzeslage noch eher entspannen.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Es sind die gleichen Waren. Aber bei einigen Lichtern ist es dann wie die Verwandlung von Wasser in Wein, wenn der angeblich so minderwertige China Schrott, durch die zauberhafte Veredlung alleine durch die Weiterleitung eines deutschen Zwischenhändler plötzlich zu einem hochwertigen Produkt wird.
Menschen die sowas Schreiben katapultieren sich doch selbst immer wieder in die Ecke der ewig gestrigen und vor allem sich selbst belügen den Menschen. Na klar davon leben die ja dass die die billig waren aus China weiterleiten. Ich weiß zum Beispiel gar nicht wo es hier in Deutschland noch einen Fernsehproduzen ten gibt also für Fernsehgeräte und ebenso geht es doch um jeden anderen elektronischen Artikel nur mal beispielhaft.
Es gibt nur noch Dienstleistunge n die von deutschen direkt angeboten werden, na klar wir können ja den Asiaten nicht ewig einfliegen wenn wir uns ins Café setzen und unser durch Weiterleitung verdientes Geld auf den Kopf hauen.
Und zweitens sind es dann Waren die schnell verderblich sind Oder und hier in Deutschland Einfach Nicht teurer herzustellen sind sondern preiswerter als wie importiert aus Asien oder anderen Ländern. Zum Beispiel Kartoffeln.
Oder es sind Produkte wo das Volumen Gewicht Verhältnis so ungünstig ist dass es sich hier auch verbietet zu importieren, zum Beispiel Schaumstoff Styropor und dergleichen.
Aber alles was so ein bisschen friggelig ist und viel Arbeit erfordert, das wird mittlerweile nur noch in Asien oder gegebenenfalls in anderen Billiglohnlände rn hergestellt.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Innovation im digitalen Bereich (auch in Sachen KI) ist in Deutschland - und inzwischen auch in der EU - praktisch nicht möglich, weil ein großer Teil der Anstrengung en dafür drauf geht mit den teils unsinnigen Regelungen und Gesetzen zu ringen. Es wundert nicht, dass wir in der Beziehung abgehängt sind.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Sehe ich genauso und höre auch bald auf, die ganze Bürokratie und die Arbeit kostet mich jetzt schon tausende Euro im Jahr nur weil ich alles alleine mache.
Dann machen wir doch lieber alle auf Bürgergeld und ruhen uns aus, was mich angeht halten alle eh nur die Hand auf während große Konzerne "ja nichts verdienen" und kaum Steuern zahlen.................
Ich bin dafür am besten gleich alle Firmen unter 1 Mio Umsatz im Jahr zwangsweise schließen zu lassen, das würde vielen die Entscheidung abnehmen.
War jetzt sarkastisch gemeint......
Ihre Antwort schreiben
Antworten
der letzte Bestellung ausgeliefert,
der letzte Händler pleite,
werdet Ihr feststellen,
dass man bei Verbraucherschü tzern nix bestellen kann.
Online-Weissagung der Cree ;-)
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Spaß beiseite: Es ist ein weiterer Vorstoß gegen die Selbstbestimmun gsrechte und die unternehmerisch e Gestaltungsfrei heit der Händler. Und es ist - bei erfolgreicher Umsetzung - ein weiterer Griff in die Taschen der Händler, denn am Ende steht vermutlich wieder eine "Zertifizierung der KI-Freiheit des Shops" oder so etwas in Art.
Man fragt sich, wer immerzu derartige Vorschläge in den Raum wirft. Sogenannte Verbraucherschü tzer, vermeintliche Umweltretter, aufstrebende Lokalpolitiker, Lobbyisten, Verschlimmbesse rer und Nicht-mit-der-Z eitgeher?
Am Ende ist das egal, sobald die jeweilige Debatte erst einmal losgetreten wurde und der Urheber damit seine Daseinsberechti gung untermauern konnte. Und meistens kostet es wieder richtig viel Geld. Das kennt man ja bereits von den unzähligen und größtenteils irrsinnigen Auflagen für den Onlinehandel.
Aber genau für solche Fälle vereinen wir uns in Organisiationen wie dem Händlerbund. Nämlich, um dem Onlinehandel eine kraftvolle Stimme zu geben und sich gegen derartige Vorstösse zur Wehr zu setzen.
Ich hoffe, das vorhandene Potential kann eingesetzt werden, um sich gegen immer weitere Verschärfungen oder Auflagen zu stemmen und die Belange des Handels durchzusetzen.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
absolut korrekt - der Folgesatz (oben), kann man dann aber auch umschreiben zu:
(..) Denn im digitalen Bereich sind KUNDEN im Vorteil: Sie haben die GESSETZLICHEN Möglichkeiten, ihre VERKÄUFER genau zu analysieren und persönliche Schwächen auszunutzen.
Das Kunden vor Betrügern geschützt werden sollen, dagegen ist nichts einzuwenden.. aber eine ganze Branche (weiter) zu dämonisieren / kriminalisieren ist absurd.
Vor „Tricks“ schützen - Marketing ist nun also schon ein "Trick" der Kunden dazu verleiten soll, „mehr und schneller zu kaufen“?
Dann schaffen wir das letzte Regal an der Ladenkasse aber auch ab, jegliche Werbeprospekte des stationären Handels und die Fernsehwerbung dann gleich mit.
Unsere Verbraucherschü tzer sind entweder blind vor Aktionismus oder haben die Realität und das Ziel bereits aus den Augen verloren.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Insgesamt finde ich es gut gegen solche Praktiken vorzugehen, allerdings dann auch wirklich konsequent in allen Bereichen des Handels. Nur weil es viele Geschäfte im stationären Handel sich nicht weiterentwickel t haben heißt es für mich nicht das man dort alle Augen zudrücken sollte, nur um sie künstlich am Leben zu erhalten.
Ihre Antwort schreiben