Die Kurzvideoplattform TikTok wird in den USA von 13 Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington verklagt. Der Vorwurf lautet, dass die Nutzung von TikTok das Wohlbefinden von Kindern schädigt, da es mit Absicht so gestaltet sei, dass Kinder und Jugendliche viel Zeit dort verbringen. TikTok wies die Vorwürfe zurück, wie unter anderem die Tagesschau berichtete.
Vor einigen Monaten ermittelte bereits das Justizministerium wegen Datenschutzverstößen gegen TikTok.
„Psychologische und physiologische Schäden“
Bereits im März 2022 haben mehrere Generalstaatsanwälte, sowohl Republikaner als auch Demokraten, eine Untersuchung eingeleitet. Diese ergab, dass der Algorithmus, der immer neue Inhalte ausspielt, die zu den Interessen der Nutzer:innen passen, für eine Ausschüttung des Glückshormons Dopamin sorgt. Der Algorithmus sei absichtlich so gestaltet, dass junge Menschen Stunden in der App verbringen wollen. Das soll zu tiefgehenden psychologischen und physiologischen Schäden führen, wie etwa Angstzustände und Depressionen. Kaliforniens Justizminister und Generalstaatsanwalt Rob Bonta sprach davon, dass die Abhängigkeit Jugendlicher ein wichtiger und zentraler Pfeiler des Geschäftsmodells von TikTok sei.
Auch die Filter, die das Aussehen von Personen verändern und sogenannte Challenges, die Kinder und Jugendliche dazu verleiten, Videos von gefährlichen Aktivitäten zu veröffentlichen, wurden kritisiert.
TikTok weist die Vorwürfe zurück
TikTok weist alle Vorwürfe zurück. Der Konzern entgegnete, dass es robuste Sicherheitsvorkehrungen und Einschränkungen gebe, für die Zeit, die junge Menschen in der App verbringen, so TikTok gegenüber Heise. Dabei verweist TikTok darauf, dass die App nach 60 Minuten durchgehender Nutzung stoppt. Mit einem Passwort kann diese Sperre allerdings umgangen werden, gibt Heise zu bedenken.
„Sicherheit und Wohlbefinden speziell von Teenagern hat eine Top-Priorität für TikTok“, so TikTok-Chef Shou Zi Chew vor dem US-Parlament.
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