In etwa einhundert Tagen, konkret ab dem 12. September 2025, müssen Unternehmen den Data Act umgesetzt haben. Eine Bitkom-Umfrage zeigt nun: Die überwältigende Mehrheit der deutschen Unternehmen ist kaum vorbereitet. 82 Prozent haben bislang keine Maßnahmen zur Umsetzung getroffen, nur jedes zehnte Unternehmen plant erste Schritte. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder warnt vor einem „blinden Hineinschlittern“ in neue Verpflichtungen – insbesondere für Mittelständler könne das teuer werden.

Was der Data Act für Unternehmen bedeutet

Der Data Act regelt den Zugang zu und die Nutzung von Daten, die etwa durch vernetzte Geräte generiert werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Nutzende diese Daten einsehen, übertragen oder Dritten zur Verfügung stellen können. Zugleich schafft der Data Act neue Regeln für die Datenweitergabe. Erstmals ist klar geregelt, dass Unternehmen einen Zugang zu Daten erhalten können, die bisher bei den Hersteller:innen oder Anbieter:innen verbleiben. Das betrifft zahlreiche Branchen – vom Maschinenbau über die Landwirtschaft bis zur Logistik. Wer digitale Produkte oder datengetriebene Dienste anbietet, muss seine Prozesse, Verträge und IT-Strukturen entsprechend anpassen.

„Beim Data Act darf sich das Drama der Datenschutzgrundverordnung nicht wiederholen. Die DSGVO ist durch jahrelange Unsicherheiten und Umsetzungsschwierigkeiten zu einem echten Innovationshemmer geworden. Das Management muss jetzt aufwachen und die Politik muss besser unterstützen“, heißt es dazu weiter von Rohleder.

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