Brände bilden eine zunehmende Gefahr für Recycling- und Entsorgungsanlagen. Grund für die steigende Zahl solcher Vorfälle sehen Experten vor allem in unsachgemäß entsorgten Batterien und Akkus, aber auch Geräten, in denen solche Energieträger verbaut sind – häufig etwa in Form von Lithium-Akkus und -Batterien.
Werden solche Akkus und Batterien einfach im Restmüll entsorgt, besteht eine akute Gefahr, dass diese in Abfallpressen Feuer fangen oder gar explodieren. In solchen Fällen können nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwer verletzt werden, es können auch umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden.
Weil der unkontrollierte Rücklauf von Lithium-Batterien eine „schier unlösbare Aufgabe“ für Unternehmen im Bereich der Entsorgungswirtschaft darstellt und die Zahl daraus resultierender Feuerwehreinsätze steigt, fordern mehrere Verbände von der Politik wirksame Maßnahmen gegen die Entwicklung. Diesem Ruf angeschlossen haben sich neben vier Verbänden aus der Kreislaufwirtschaftsbranche auch drei Feuerwehrverbände, heißt es in einer dpa-Meldung.
Pfandsystem und Verbot von Einweg-E-Zigaretten als Forderungen
Um die unsachgemäße Entsorgung der Energiespeicher einzudämmen, fassen die Verbände unter anderem die Einführung eines wirksamen Pfandsystems für Akkus und Batterien ins Auge. Darüber hinaus drängen sie auf ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, da diese ebenfalls als sensibler Elektroschrott gelten, aber in der Praxis häufig im Restmüll landen. Wahlweise könnten auch die Einweg-E-Zigaretten mit einer Pfandpflicht belegt werden.
Unternehmen aus dem Recycling- und Entsorgungssektor sollen den Forderungen zufolge im Fall eines Brandes durch einen Notfallfonds finanziell unterstützt werden. Gespeist werden soll ein solcher Fonds durch Gelder, die Hersteller entsprechender Akkus bereitstellen.
Gesetze seien unzureichend
Neben dem eigentlichen Ruf nach Maßnahmen üben die Verbände auch Kritik an bestehenden Regularien: „Ein aktueller Beschluss der Bundesregierung zu neuen Bestimmungen im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) gehe nicht weit genug“, heißt es weiter. Von der Politik müssten effiziente Maßnahmen umgesetzt werden – und zwar zeitnah.
Dass Todesfälle bisher ausgeblieben sind, sei ein Wunder. „Jeder kennt die Bilder großer Rauchwolken über Siedlungsgebieten, wenn wieder ein Großfeuer ausgebrochen ist. Diese Bilder werden genauso zunehmen, wie die Warnmeldungen der Bevölkerungsschutz-Apps“, mahnen die Verbände, darunter etwa der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. (BDE).
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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