Kein Bürokratieabbau: Aufbewahrungspflicht von Steuerbelegen soll verlängert werden

Veröffentlicht: 23.06.2025
imgAktualisierung: 23.06.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 1 Min.
23.06.2025
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Viele Rechnungen und Belege, ein Taschenrechner und eine Brille auf einem Schreibtisch
AndreyPopov / Depositphotos.com
Das Finanzministerium will die Aufbewahrungspflicht für Belege verlängern. Dabei sollte eine Verkürzung dem Bürokratieabbau dienen.


Die Ampelregierung hatte der Bürokratie den Kampf angesagt und wollte hier unter anderem mit einer verkürzten Aufbewahrungspflicht für Buchungsbelege und Rechnungen für die Steuer Abhilfe schaffen. Doch die von Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) durchgesetzte Fristverkürzung dürfte bald schon wieder Geschichte sein. Sein Amtsnachfolger Lars Klingbeil (SPD) will die Frist wieder auf zehn Jahre verlängern.

Ziel sei es, die Bekämpfung von Steuerbetrug zu verbessern. „Dadurch sind Ermittlungen länger möglich“, sagte Klingbeil der Deutschen Presse-Agentur. Mit der Verlängerung werde zudem ein Vorschlag von Verbänden aufgegriffen, den Kampf gegen Steuerhinterziehung zu intensivieren, so die Wirtschaftswoche.

Kampf gegen Steuerbetrug statt Bürokratieabbau

„Wir legen eine härtere Gangart ein, wenn es darum geht, gegen Kriminelle vorzugehen, die sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern“, so Klingbeil. Der Kampf gegen Steuerhinterziehung sei laut Klingbeil „unerlässlich“, vor allem um Einnahmen und die „Handlungsfähigkeit des Staates“ zu sichern.

Neben der Verlängerung der Aufbewahrungsfristen sollen „weitere Ermittlungsintrumente“ gegen Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Finanzkriminalität geschaffen werden. Entsprechende Gesetzesvorschläge wolle man noch im Sommer vorlegen. Ein solches Ermittlungsinstrument könnte etwa eine automatisierte Datenanalyse sein, um Schwarzarbeit aufzuspüren. Man wolle sich im Austausch mit den Bundesländern zudem anschauen, „wo weiter nachgeschärft“ werden muss.

Veröffentlicht: 23.06.2025
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Christoph Pech

Christoph Pech

Christoph schreibt über KI, digitale Innovationen und Payment-Lösungen – immer mit einem Blick auf smarte Technologien.

KOMMENTARE
11 Kommentare
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Tobi
30.06.2025

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Tolle Idee, Frage das mit den 10 Jahren gilt aber erst wieder ab der Änderung und nicht nachträglich. Denn ich habe alles über 8 Jahre bereits entsorgt. Politiker sollten mal Selbstständig arbeiten, das ist für die leider ein Fremdwort, deshalb passiert ja auch nichts.
Andree
30.06.2025

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Wer Sozialisten in der Rechnung hat, darf sich über Wucherungen der Bürokratie nicht wundern. Und ja eine CDU unter Merkel gehörte auch dazu. Die war alles nur nicht schwarz. Der letzte echte schwarze Kanzler war ausgerechnet Gerhard Schröder.
Markus A.
30.06.2025

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Vielleicht sollte man mal versuchen diesen großen Wasserkopf abzubauen und mit Steuergeldern nicht so verschwenderisch und schlampig umzugehen. Würde m.E. mehr bringen, als die Kuh noch mehr zu melken.
H.-P.
29.06.2025

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An der Aufarbeitung an Cum-Cum und Cum-Ex ist die Justiz gescheitert und nun wird den Kleinen wieder in den Hintern getreten.
Andreas
29.06.2025

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Richtig so, nur wieder nicht weitreichend genug. Die Scheinprivaten Händler müssen endlich ins Visir genommen werden und das PStTG muss dringend überarbeitet werden, so wie es jetzt ist ist das eher eine Aufforderung zur Steuerhinterziehung und eine Bedienungsanleitung für CUM-EX-Geschäfte für den kleinen Händler von nebenan. Das Gesetz fördert unlauteren Wettbewerb und schadet allen gewerblichen Verkäufern. Auch das hat dieser ehemalige Finanzminister-Schauspieler Christian Lindner zu verantworten
Karl Ranseier
29.06.2025

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Leute, ganz ruhig. Die Verkürzung auf acht Jahre hat ihren Zweck erfüllt: Olafs Cum Ex Akten sind legal weg. Jetzt wird das Gesetz nicht mehr benötigt. Es ging niemals um Bürokratieabbau! Was der Plebs sich manchmal einbildet, als würde es um ihn gehen. Füchterlich!
Es reicht!
28.06.2025

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Am Besten gleich alles ans Finanzamt zahlen und dann ein Taschengeld bekommen. Würde so einiges erleichern. Als Unternehmer in Deutschland zu agieren ist sinnlos geworden. Immer mehr Bürokratie statt weniger. Nur noch die großen Unternehmen können das schaffen. Es reicht. Wieso lassen wir uns das eigentlich noch gefallen?
Andreas S.
24.06.2025

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Am Ende sind es garantiert wieder die ganz kleinen Unternehmer, die durch die ganzen Verschärfungen noch mehr den Kopf hinhalten müssen für noch so winzige Leichtsinnsfehler, während die richtig großen Betrüger, die völlig bewusst und gezielt Steuern hinterziehen und das womöglich noch im Millionenbereich, davon kommen.
K.I
24.06.2025

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Meinung: An Hilflosigkeit nicht zu überbieten was in Deutschland in der Politik abgeht! Wahlversprechen geben und anschließend das Gegenteil einführen! Weiter so SPD - ihr werdet es bei der nächsten Wahl schaffen an der 5% Hürde zu scheitern!
cf
24.06.2025

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Vielleicht sollten wir in jedes Unternehmen einen Beamten der Steuerverwaltung setzen, der alle Belege persönlich prüft und bucht. Das würde zwar den eh schon zu großen Wasserkopf der Ämter/Verwaltung vergrößern, aber es wäre ja dezentral, also keine Dienstgebäude nötig - und im Gegenzug sind Steuererklärungen dann 6 Monate nach Geschäftsjahresende steuerlich abgeschlossen und alle Unterlagen dürfen vernichtet werden - das wäre doch mal innovativ. Es heißt ja zudem immer nur Bürokratieentlastung und das ja eh jetzt alles digital gespeichert wird, daher wäre es nicht so schlimm - aber auch diese Massendatenspeichertung verbraucht unmengen von Umweltressourcen.
TT
23.06.2025

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Nur weil die Herren Steuer-Ermittler so ein lahmes Tempo haben und es in 10 Jahren nicht gebacken bekommen Steuerhinterziehungen aufzudenken, sollen alle Unternehmer wieder den ganzen Müll speichern. Wer es in 10 Jahren nicht schafft, wird es auch nicht mehr.