Produkte, die auf chinesischen Online-Marktplätzen wie Temu und Shein vertrieben werden, besonders günstig und erfreuen sich hierzulande bereits großer Beliebtheit. Allerdings wurden bei den Produktartikeln wiederholt auch erhebliche Mängel und Verstöße gegen EU-Sicherheitsstandards festgestellt. Die EU-Kommission will nun von Temu genauer wissen, inwieweit illegale Produkte, die beispielsweise gefälscht sind oder gefährlich sind, an Verbraucher:innen gelangen.
Das Gremium forderte Temu aktuell auf, Informationen zu Händler:innen vorzulegen, die illegale Waren auf dem Marktplatz vertreiben. Dabei soll das Unternehmen darlegen, wie es diesen Missbrauch verhindert. Des Weiteren muss Temu Auskunft geben, wie generell Risiken im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz, der öffentlichen Gesundheit und dem Wohlergehen der Nutzer:innen eingedämmt werden. Ebenso werden Informationen zum Empfehlungssystem und Schutz personenbezogener Daten von Nutzer:innen angefordert. Bis zum 21. Oktober muss Temu diese nun vorlegen, andernfalls droht ein förmliches Verfahren unter dem EU-Gesetz für digitale Dienste (DSA).
„Alle müssen sich an die gleichen Regeln halten“
Der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete und Vorsitzende des EP-Handelsausschusses, Bernd Lange, begrüßt den Vorstoß der Kommission: „Alle müssen sich an die gleichen Regeln und Standards halten und wenn das nicht der Fall ist, dann muss dagegen ohne Wenn und Aber vorgegangen werden“, erklärte er. Dies sie nicht nur zum Schutz der Verbraucher:innen nötig, „sondern auch weil es einen Wettbewerbsnachteil für die anderen Marktteilnehmer darstellt“, so Lange. Weder die Beliebtheit noch woher die Plattform stamme, sei dabei relevant. Transparenz sei bei Online-Plattformen zu einem gewissen Maß erforderlich. „Sie dürfen nicht zu Black Boxen werden“, betont Lange.
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