Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat in einer Befragung unter 1.503 Verbraucher:innen die Probleme und Hürden im Online-Handel unter die Lupe genommen. Dabei kam heraus, dass Verbraucher:innen sich nicht gut vor irreführender Werbung, versteckten Kosten, Betrug oder unseriösen Anbietern geschützt fühlen, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband in seinem Report berichtete.
Angst vor irreführender Werbung und unseriösen Anbietern
Zwei Drittel der befragten Verbraucher:innen (65 Prozent) gaben an, dass sie sich nicht gut vor irreführender Werbung oder versteckten Kosten geschützt fühlen. Außerdem gaben 64 Prozent der Befragten an, dass sie sich hinsichtlich ihrer persönlichen Daten nicht ausreichend abgesichert fühlen. 60 Prozent sehen zudem zu wenig Schutz vor unseriösen Anbietern.
Lediglich im Hinblick auf Widerruf und Rückgabe fühlen sich 71 Prozent der befragten Verbraucher:innen eher gut oder sehr gut geschützt. Gefragt nach den Verbraucherschutz-Interessen allgemein gaben allerdings rund 75 Prozent der Befragten an, dass sie eher gut oder sehr gut geschützt seien.
Längere Lieferzeiten und schlechter Kundenservice
Gut die Hälfte der Befragten gab zudem an, dass Lieferzeiten beim Online-Shopping länger waren als angegeben. Auch ein schlecht zu erreichender Kundenservice und mangelnde Qualität der Produkte wurde von rund der Hälfte der Befragten als Problem im Online-Handel genannt. Lediglich 22 Prozent der Befragten gaben an, in der Vergangenheit keine Probleme beim Online-Shopping gehabt zu haben.
Zahlreiche Beschwerden bei der Verbraucherzentrale
Im ersten Halbjahr 2025 erreichten 165.000 Beschwerden die Verbraucherzentralen. Das sind 14 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dabei betrafen mehr als die Hälfte (57 Prozent) digitale Angebote.
86 Prozent der Befragten sehen die Politik in der Verantwortung, die Interessen der Verbraucher:innen zu schützen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, dass die EU mit dem kommenden Digital Fairness Act klare Regeln festlegt.
„Das digitale Umfeld birgt zahlreiche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher, wie Vertragsfallen und Datenmissbrauch. Mit manipulativen Designs und Sucht-Mechanismen werden die Schwächen von Verbraucher:innen gezielt ausgenutzt. Die bestehenden Regelungen reichen nicht aus, um einen echten Schutz zu gewährleisten. Die Europäische Kommission muss den anstehenden Digital Fairness Act nutzen und hier nachbessern. Manipulative Designs müssen konkret definiert und über die Schwarze Liste verboten werden. Wenn Unternehmen sich nicht an die Regeln halten, muss es Konsequenzen geben“, so Ramona Pop, die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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