Der Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat beim CDU-Wirtschaftstag in Berlin vor zu viel staatlicher Unterstützung in der Corona-Pandemie gewarnt. Diese setze auf Dauer auf falsche ökonomische Anreize, so die Auffassung des Konzernchefs. „Es kann nicht nach dem Gießkannenprinzip weitergehen. Das schadet unserer Volkswirtschaft“, wird er bei Reuters zitiert.
Anpassung statt übermäßige Subventionen
Der CEO sieht die seiner Meinung nach übermäßigen Subventionen des Staates als äußert kritisch, sie könnten zu einer „Zombie-Wirtschaft“ führen, da auch die Regelungen für einen Insolvenzschutz verlängert wurden. Statt den Unternehmen weiter finanzielle Unterstützung anzubieten, müssten sich diese an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Der Staat solle „ein gewisses Maß an kreativer Zerstörung zulassen“, so die Aufforderung von Christian Sewing.
Die vergangenen Rettungsprogramme seien in den Augen des Bank-Chefs richtig gewesen, um die Krise schnell abfedern zu können. Nun brauche es aber langfristige Lösungen und Geschäftsmodelle müssten viel mehr hinterfragt werden, um zu überprüfen, was nach der Pandemie noch funktioniere und was nicht. „Nach der Krise wird manches weniger gefragt sein, manches gar nicht mehr, manches viel mehr“. Sewing spricht sich laut Reuters dagegen aus, „durch anhaltende staatliche Hilfen althergebrachte Strukturen zu konservieren“.
Staat stellt weitere Corona-Gelder in Aussicht
Im Gegensatz zum Deutsche-Bank-Chef sieht die Bundesregierung die bisherigen Corona-Hilfen keinesfalls als zu viel an, Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatten erst im Zuge der neuen Novemberhilfen bekannt gegeben, dass der Staat seine Unterstützung sogar noch ausweiten könne, sollte dies nötig sein. Auch Finanzstaatssekretär Jörg Kukies sieht das Thema als längst noch nicht abgeschlossen an. „Wir sind noch lange nicht über den Berg. Von daher ist natürlich klar, dass wir uns auch überlegen müssen, was wir tun können, um zu unterstützen“, wie er laut Reuters bei einer Bankenkonferenz sagte.
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Man sollte die Deutsche Bank als Erste kreativ zerstören. Ich frage mich ernsthaft, wer "kreativer zerstört"? Die Regierung oder die Deutsche Bank?!
Herr Söder sollte auch hier die Deutsche Bank durch den Verfassungsschu tz prüfen lassen, denn wer solche Vorschläge und abstruse Ideen wie Home-Office-Ste uer vorschlägt, dem sind die Menschen egal.
Oder das Corona-Virus schädigt tatsächlich das Gehirn. Theorie wäre auf jeden Fall bestätigt.
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Sofern das ein offizielles Statement war, würde ich mich freuen, wenn bei der Beantragung dieser, der zuständige Bewilligungsbea mte diesen Beitrag zur Ablehnung der Staatshilfe als Grundlage nimmt.
Sowas soll ja nach seiner Aussage zur Gesundung der Konkurrenz und damit des Marktes führen.
(Irgendwie habe ich in Erinnerung, das die deutsche Bank bei der Finanzkrise einige Milliarden erhalten hat - ich kann mich "natüüüüürlich auch seeeehr" täuschen)
Christian Sewing sollte vielleicht an die für ihn scheinbar sehr entfernte Möglichkeit denken, das nicht nur Banken Staatshilfen erhalten können. Vielleicht hat ihm noch keiner gesagt, das es für Banken keine "nur für Banken" exklusive Staatshilfen gibt . Angebracht wäre es.
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