PayPal kommt mit dem Schutz von Käufern und Verkäufern daher. Den gibt es nicht ohne Anlass, denn Betrug ist auch im Online- bzw. Versandhandel kein Einzelfall. Insofern wird gerade auch auf Kleinanzeigen-Portalen wie Ebay Kleinanzeigen auf den Zahlungsanbieter zurückgegriffen. Aber auch dann kommt es immer wieder zu unerwünschten Vorfällen: Ein Käufer meldet sich und schickt die Zahlung via PayPal. Die Ware wird versendet – und plötzlich wird das Geld vom – vermeintlichen – Käufer zurückgerufen. Was passiert ist, ist ein Betrug im Dreiecksverhältnis. Wir wurden gefragt, was es damit auf sich hat.
Dreiecksbetrug – Was passiert da?
Beim sogenannten Dreiecksbetrug spielen drei Personen eine Rolle. Der Betrüger nutzt hierbei einen unwissenden Mittelsmann, um am Ende an die Ware zu kommen, ohne dafür etwas zu bezahlen. Dazu ein Beispiel:
- Im Fall spielen drei Personen eine Rolle: Verkäuferin Viktoria, Betrüger Bernd und Käufer Karl. Viktoria inseriert auf einem Kleinanzeigenportal eine Spielekonsole für 500 Euro. Kurze Zeit später meldet sich Bernd bei ihr und gibt vor, die Konsole kaufen zu wollen. Er einigt sich mit Viktoria, ihr das Geld via PayPal zuzusenden. Sie wird im Gegenzug die Kaufsache an Bernd verschicken.
- Nun wechseln wir zu Bernd: Kaum hat Bernd alles nötige mit Viktoria geklärt, inseriert er selbst ein Angebot über die Videokonsole, ebenfalls zu einem Preis von 500 Euro. Nun meldet sich Karl bei Bernd und möchte die Konsole von ihm erwerben. Bernd stimmt zu. Karl soll den Kaufpreis per PayPal zahlen. Doch: Bernd gibt ihm nicht etwa seine eigene Payal-Adresse, sondern die von Viktoria. An sie verschickt nun Karl das Geld. Bernd hat bis jetzt noch nicht viel gewonnen: Er selbst hat seine Käuferpflicht, den Kaufpreis zu zahlen, gegenüber Viktoria noch nicht erfüllt, gleichzeitig schuldet er Karl die Spielekonsole.
- Springen wir zu Viktoria: Sie freut sich, da nämlich die Spielekonsole bezahlt wurde – natürlich in der Annahme, sie komme von dem Käufer (Bernd), mit dem sie kommuniziert hat. Sogleich meldet sich Bernd bei ihr: Er hätte Viktoria zwar eine Versandadresse via PayPal übermittelt, das passe nun allerdings doch nicht. Er gibt ihr eine andere Adresse, etwa von einer Packstation. Viktoria verschickt die Ware an die geänderte Adresse.
- Karl allerdings wartet vergeblich. Er hat zwar vermeintlich an den Verkäufer, mit dem er den Kaufvertrag geschlossen hat gezahlt, doch die Ware kommt nicht an. Nach dem vergeblichen Versuch einer Kontaktaufnahme zu Bernd lässt er das Geld zurückziehen. Besonders schlecht steht nun Viktoria da: Sie hat weder Geld noch Ware. Karl hat sein Geld zwar wieder, aber nicht die erhoffte Spielekonsole. Bernd hat zwar kein Geld, aber eine teure Spielekonsole. Damit taucht er unter.
Betrug über PayPal – Wie schützt man sich?
Indem Bernd Viktoria eine andere Versandadresse als die per PayPal übermittelte und sie sich dem fügte, wurde der Verkäuferschutz von PayPal ausgehebelt. Dieser greift nur, wenn die Ware nachweislich an die in der PayPal-Zahlung hinterlegte Adresse versendet wurde. Auf die Hilfe von Paypal kann sie sich somit nicht verlassen, Betrüger Bernd ist natürlich längst auf und davon. Was hätte sie tun können, um sich gegen diesen Betrug zu schützen? Die Nutzung von PayPal an sich ist in dieser Hinsicht kein Problem.
Es sollten aber ein paar Aspekte berücksichtigt werden, um nicht in die Falle zu tappen:
- Verkäufer, egal ob privat oder gewerblich, sollten an genau die Adresse versenden, die in den Transaktionsdetails der PayPal-Zahlung genannt wird. Versenden sie an eine andere, erlischt der Verkäuferschutz von PayPal.
- Auch die Details der Zahlung sollten auf Unstimmigkeiten überprüft werden.
- Der Käufer sollte bereits vor seiner Zahlung darauf hingewiesen werden, dass er bei der PayPal-Zahlung die verbindliche Versandadresse angibt, und diese nicht nur über das jeweilige Kleinanzeigen-Portal übermittelt. So geht die Ware tatsächlich an denjenigen, der die Zahlung ausgelöst hat.
- Wenn ein Käufer vor dem Versand die Versandadresse ändern will, sollte auch dies über PayPal laufen – im Zweifel muss die Zahlung noch einmal neu abgewickelt werden.
- Die Verkäufer-Richtlinien von PayPal sollten insgesamt berücksichtigt werden.
- Der Versand von Ware sollte zur eigenen Sicherheit nur mit Sendungsverfolgung erfolgen.
- Sollte etwas merkwürdig erscheinen, sollte dies umgehend PayPal gemeldet werden.
- Stellt sich heraus, dass man Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
Vorsicht: Betrug auch bei Abholung der Ware möglich!
Solch ein Betrugsfall kann sich selbst dann ergeben, wenn die Ware abgeholt wird – vom Betrüger höchstpersönlich. In diesem Fall besteht der Betrüger ebenfalls auf die vorherige Zahlung per PayPal und leiert auch hier die Zahlung durch einen unbehelligten Dritten an. Der Verkäufer erhält das Geld und gibt die Ware an den Betrüger, der vermeintlich gezahlt hat. Für den Betrüger ist es hier noch bedeutend einfacher, davon zu kommen: Indem er die Ware selbst abholt, offenbart er keine Versanddaten, durch die er sonst – möglicherweise – aufgeflogen wäre. Der Verkäufer weiß zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass die erhaltene Zahlung von einer gänzlich fremden Person stammt, die ihre Ware so nicht erhält und die Zahlung demnächst zurückziehen wird.
Auf Ebay Kleinanzeigen gibt es im Übrigen mittlerweile in einigen Kategorien eine hauseigene Möglichkeit der sicheren Zahlung, mit der das Risiko solcher Fälle weiter sinken kann. Völlig gefeit ist man vor Betrügereien im Internet am Ende zwar nie – ein offenes Auge kann jedoch sehr hilfreich sein.
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4. Grundsätzlich sich über die Versandform einigen. Als privater Verkäufer von gebrauchten Artikeln lehne ich jede Verantwortung zum Versand ab. Man versichert versenden (ist unwesentlich teurer) und z.B. DHL ist in der Pflicht.
5. Zahlung per Kreditkarte über Paypal hat einen gewissen Käuferschutz, weil die Kreditkartenver sicherung greift (Beweise müssen allerdings vorgelegt werden). Im Zweifelsfalle ist man dann zwar sein Paypalkonto los (aber man kann ja ein neues Konto anlegen - mit anderer IBAN)!
6. Erst die Empfängeradress e prüfen. Wer kann, nimmt eine Tagesgeldkonton ummer. Da kann jeder hin- überweisen, aber niemand einen Dauerauftrag anlegen.
Grundsätzlich, egal was man tut: Irgendeinen Ärger kann es immer geben. Am Ende haben die Betrüger den Markt schon längst kaputt gemacht. Eine gewisse Risikobereitsch aft muss man mitbringen ...
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Ein paar "Regeln" beim Online-Kauf:
1. Angebote bei ebay-Kleinanzei gen sind MIR zu anonym und unfair. Der Käufer kann mein Profil sehen, ich als Käufer sehe rein gar nichts. Das lehne ich ab, zudem die Kauffunktion vornehmlich den Käufer schützt! "Sie haben ein Angebot erhalten" = eh, 50 Euro?! Meines Erachtens nimmt man Kontakt auf, damit man wenigstens die Möglichkeit hat, den Anderen ein WENIG kennen zulernen!
2. Immer erst die Empfänger-Adres se erfragen und im Netz versuchen, den Empfänger zu finden ("Tankstelle" oder ein "Supermarkt" oder ähnliches!).
3. Seltsame Vorstellungen wie Gutscheine o.ä. grundsätzlich nicht ernst nehmen. Ordentliches Benehmen und willige Auskünfte brechen manchmal das Eis, sprich Kommunikation.
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Ein Angebot erhalten und bin darauf eingegangen. Habe den gewünschten Betrag in Höhe von 250 € auf das genannte PayPal Konto per Paypal Freunde überwiesen.
Habe jetzt seit zwei Tagen wegen der Sendungsnummer angefragt und keine Rückmeldung bekommen.
Was kann ich tun
Gruss
Jörg
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Antwort der Redaktion
Lieber Jörg,
bei der Bezahlung per Paypal Freunde Funktion verzichten Sie auf Ihren Käuferschutz. Diese Funktion bietet besonders bei Ebay Kleinanzeigen ein sehr hohes Risiko. Denn da die Verkäufer sich bei der Registrierung nicht identifizieren müssen, können sich auch schnell Betrüger einschleichen.
Leider sind Ihre Möglichkeiten entsprechend gering. Sie könnten sich aber auf jeden Fall noch an den Support von Ebay Kleinanzeigen wenden.
Beste Grüße
die Redaktion
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ich habe etwas auf Ebay-Kleinanzei gen verkauft, was heute abgeholt werden soll. Der Käufer möchte dann in meinem Beisein per PayPal bezahlen. Gibt es da auch eine Betrugsmöglichk eit? Ich habe daran gedacht, dass, wenn er die Ware hat, er die Überweisung storniert (weil z.B. angeblich an falsche Adresse geschickt)?
Viele Grüße
Monika
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Antwort der Redaktion
Liebe Monika,
Sie sollten in jedem Fall vor Zahlung etwaige Fragen klären und der/die Käufer:in die Ware auf Funktion testen. Dann kann er/sie im Nachgang nicht darüber klagen.
Die Paypal Funktion Waren/Dienstlei stungen bietet zusätzliche Absicherung, jedoch vor allem für Käufer:innen. Als Verkäufer:in müssen Sie bei dieser Funktion jedoch Gebühren in Kauf nehmen.
Beste Grüße
die Redaktion
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Wird dann auch eine heitere Geschichte! Am Ende wird es in der Zukunft so sein, dass man kaum noch etwas verkaufen kann, da alles ein Fake sein könnte und zumindest Ärger machen könnte. Danke an die offensichtlich massenhaften Betrüger ... . Ich behaupte: Es gibt keine sichere Bezahlfunktion für Käufer UND Verkäufer!
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Ich bin auf Betrüger reingefallen. Werde noch heute eine Anzeige machen.
Die Zahlung lief an Paypal war aber eine sofortüberweisu ng über die betrügerseite.
Die email ist falsch// auf die Kontakt Email meldet sich niemand
Das tolle ich habe das Geld 3x geschickt = 2x über Paypal als Lastschrift = ha e ich wieder
1x Überweisung das Geld ist dann wohl weg
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kann man nicht auf den Abholer(Betrüge r) mit der Polizei warten und festnageln?
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Antwort der Redaktion
Lieber Ekinci,
die Opfer bekommen den Betrug ja erst mit, wenn die Ware längst abgeholt wurde und der Betrag zurückgebucht wird.
Beste Grüße
die Redaktion
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