Der deutsche Einzelhandel geht auf dem Zahnfleisch. Nach wochenlangem Lockdown fordern zahlreiche Unternehmen vehement ein Ende der beschlossenen Geschäftsschließungen. Nun soll ein Sieben-Punkte-Konzept, vorgelegt von einem Zusammenschluss aus Einzelhandelsfirmen, eine sichere Öffnung in der aktuellen Coronakrise ermöglichen.

Hygienemaßnahmen, Zugangsbeschränkungen und strikte Kontrollen

„Es ist ein Armutszeugnis, dass die einzige große Antwort auf die Pandemie bisher der Lockdown ist“, so die deutlichen Wort von Heinrich Deichmann, Verwaltungsratschef der deutschen Schuhkette. Stattdessen müssen effektive Öffnungsstrategien entwickelt werden, um ein sicheres Einkaufen wieder zu ermöglichen. „Der Handel muss am 8. März wieder öffnen“, lautet die Forderung. 

Um das zu erreichen, wurden verschiedene Maßnahmen in einem Sieben-Punkte-Konzept zusammengefasst. Der Plan umfasst nach Angaben des Handelsblatts Zugangsbeschränkungen, umfassende Hygienemaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, das regelmäßige Desinfizieren und Lüften sowie die Einhaltung der Abstandregeln. Außerdem sollen Mitarbeiter entsprechend geschult werden, um diese Regelungen auch transparent an die Kunden weiterzugeben. Desweiteren sieht der Plan vor, dass sich die Händler verpflichten, die Umsetzung aller dieser Punkte strikt durchzusetzen und Kunden bei Verstößen auch des Ladens zu verweisen.

„Totalschaden“ der Branche vermeiden

„Es ist für die Unternehmen überlebenswichtig, in Abstimmung mit der Regierung nun konkrete Schritte für eine langsame Lockerung zu entwickeln“, betont auch Alexander Otto, Chef des Shoppingcenterbetreibers ECE bei ntv. Andernfalls könnte es zu einem „Totalschaden“ der Branche kommen, jeder weitere Tag des Lockdown kostet den Einzelhandel Millionen. Bereits ab dem heutigen 1. März gibt es kleine Lockerungen, beispielsweise können Friseure wieder öffnen, in einigen Bundesländern sogar Baumärkte und Gartencenter. Ob es weitere Schritte aus dem Lockdown geben wird, entscheidet sich möglicherweise am kommenden Mittwoch beim nächsten Bund-Länder-Gipfel.