Guten Morgen!
Zum Start in die neue Woche gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Tausende Verbraucher schließen sich der Klage gegen Amazon an
  • Miele wird in Deutschland viele Hunderte Jobs abbauen
  • Tesla fährt in seinem Werk in Grünheide die Arbeit zurück

 

Vor einigen Monaten hatte Amazon damit begonnen, Werbung in seinen Streaming-Dienst Prime Video zu integrieren. Wer keine Werbeanzeigen sehen will, muss ein Abo in Höhe von zusätzlichen 2,99 Euro im Monat abschließen. Weil der Konzern diese Änderung einfach durchgesetzt hatte, ohne die Zustimmung seiner Kundinnen und Kunden einzuholen, hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine Klage gegen Amazon eingereicht und Betroffene dazu aufgerufen, sich der Klage anzuschließen. 

Diese Klage stößt offensichtlich auf großes Interesse zu stoßen, denn bislang haben sich bereits mehr als 18.500 Verbraucherinnen und Verbraucher durch eine Eintragung ins Klageregister beteiligt, schreibt der Spiegel mit Verweis auf Aussagen der Verbraucherzentrale Sachsen (Stand: 05.06.2024). Das Ausmaß der Beteiligung ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass Interessierte erst zwei Wochen Zeit hatten, sich der Klage anzuschließen – die Möglichkeit besteht konkret seit dem 23. Mai 2024.

„Unternehmen wie Amazon sind nicht unantastbar“, kommentierte der Chef der Verbraucherzentrale, Andreas Eichhorst. „Auch wenn der Kampf gegen einen so einflussreichen Anbieter viele Ressourcen schluckt: Wir gehen es an und zeigen klare Kante gegen solch ein Fehlverhalten.“

Die Verbraucherschützenden bemängeln das Vorgehen Amazons im Rahmen der Werbeeinführung: Sie sehen in der Anpassung eine wesentliche Vertragsänderung, die bei laufenden Verträgen nur möglich sind, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Zustimmung geben. Amazon hatte seine Kundschaft indes vor vollendete Tatsachen gestellt und diese lediglich über die Anpassungen informiert.

Das Potenzial der Klage ist enorm: Grundsätzlich sei es denkbar, dass sich rund 17 Millionen Prime-Mitglieder am Verfahren beteiligen. In diesem Fall würden sich die Zahlungen, um die es im Zuge der Klage geht, auf rund 610 Millionen Euro summieren, ergänzt Golem.

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Miele plant massiven Stellenabbau in Deutschland

Der deutsche Hersteller Miele ist aufgrund einer schwächelnden Nachfrage ins Straucheln geraten. Als Konsequenzen will das Unternehmen nun offenbar einen umfangreichen Stellenabbau in Deutschland durchführen: 1.300 Stellen seien betroffen. Das entspricht rund jeder neunten der derzeit 11.700 Stellen. Die personellen Einschnitte seien insbesondere in der Firmenzentrale im nordrhein-westfälischen Gütersloh vorgesehen.

Daneben verkündete Miele, dass man sich mit der IG Metall auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt habe. Demnach beginne der Zukunfts- und Sozialtarifvertrag Anfang August 2024 und soll bis Ende Dezember 2028 andauern. Abfindungen und Vorruhestandsregelungen sollen den Personalabbau vorantreiben. Bis 2027 seien zudem keine betriebsbedingten Kündigungen vorgesehen. „Allerdings gibt es ein Hintertürchen: Sollte der Jobabbau hinter den Erwartungen zurückbleiben, kann doch noch gekündigt werden“, berichtet die Tagesschau.

Tesla mindert Autoproduktion

In seinem Werk im brandenburgischen Grünheide hat der E-Autobauer Tesla damit begonnen, die Autofertigung wie geplant herunterfahren. An insgesamt fünf Tagen im Juni erfolge eine Stilllegung der Fahrzeug- und Antriebsproduktion. Laut dem Unternehmen sollen mit diesem Schritt Verbesserungen angestrebt werden.

„Die geplanten produktionsfreien Tage sollen Upgrades der Fertigungsanlagen zur Effizienzsteigerung sowie Optimierung von Verfügbarkeiten und Taktzeiten dienen“, heißt es in einer dpa-Meldung bei Onvista. Regulär weiterlaufen sollen indes die Arbeiten in der Gießerei sowie im Bereich der Batteriezellproduktion.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com