Kolumne: Alexa, bestell dir ein BGB!

Veröffentlicht: 13.01.2017 | Geschrieben von: Yvonne Bachmann | Letzte Aktualisierung: 17.02.2017

Seit Amazon seinen Echo herausgebracht hat, halten Alexa und der Fortschritt Einzug in die Wohnzimmer dieser Welt. Alexa weiß Antworten auf den Sinn des Lebens, kann Witze erzählen und kennt den einen oder anderen nützlichen oder nutzlosen Fakt aus dem Bereich „Allgemeinwissen“. Aber natürlich ist sie als reines Spielzeug zum Zeitvertreib ein wenig zu teuer (für mich).

Vielmehr soll sie den Alltag erleichtern, indem sie die eigenen Termine im Auge behält, nach Feierabend die Chillout-Playlist abspielt und das Licht ausschaltet, wenn es Zeit zum Schlafen ist – oder Morde aufklärt (nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge)....

Alexa ist aber auch eine Frau. Und was Frauen nun mal am besten können, ist shoppen, bis sich die Balken biegen. Und das hat sie sich nicht zweimal sagen lassen, als in der US-amerikanischen Nachrichtensendung CW6  über den Fall eines Mädchens berichtet wurde, das versehentlich ein Puppenhaus und haufenweise Kekse bestellt hatte. Moderator Jim Patton erwähnte den Satz „Alexa hat mir ein Puppenhaus bestellt“ und löste damit die Sprachsteuerung in vielen amerikanischen Haushalten aus, die wenige Tage später ebenfalls ein Puppenhaus geliefert bekamen. (...Haben Sie einen Echo? Dann lassen Sie das nicht Ihre Kinder hören!!!)

Alexa! Was ist die Button-Lösung?

Während der Dash-Button auf ein Produkt einprogrammiert ist, kann Alexa mehr... und genau das ist das Problem. Button-Lösung heißt das Zauberwort, das mich bei der Puppenhaus-Meldung aufhorchen und – leicht hämisch – schmunzeln lässt.

Alexa, hast du schon mal was von der Button-Lösung gehört? Was für ein Puppenhaus bestellst du mir und was kostet es? Informationen, die vor einer tatsächlichen Bestellung nicht übel wären. Deshalb gab es auch so ein kleines, (Achtung, Sarkasmus!) unbedeutendes Gesetz namens Button-Lösung. Vor ein paar Jahren hat man festgestellt, dass Verbraucher lieber nicht einfach so irgendetwas im Internet bestellen sollen, ohne genau zu wissen, was. Verständlich. Die Informationen darüber, was man genau bestellt, was es kostet und welche Zahlungsarten und Versandkosten zu berücksichtigen sind? Für Alexa überflüssiges Geschwätz...!?

Alexa als Vorbotin der Zukunft

Tatsächlich stoßen hier zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite, Verbraucherschützer und der angestaubte Gesetzgeber, der weder einen virtuellen Hausfriedensbruch, noch Facebook-Pixel kennt. Auf der anderen Seite junge kreative Menschen (wie alt ist Jeff?) mit innovativen Ideen und Geld für technischen Fortschritt. Hinkt der Gesetzgeber hinter Alexa hinterher oder ist Alexa einfach in eine Welt geboren worden, die noch keinen Platz für künstliche Intelligenz hat?

Jedenfalls zum Thema „Hier und Jetzt“: Wenn Alexa in der Nähe ist, sollte ich bei jedem Satz dreimal überlegen... Und „Ich brauche neu Schuhe“ oder „Ich habe nichts anzuziehen“ kommt mir doch des Öfteren über die Lippen.

Kommentare  

#1 max 2017-01-18 14:35
Ich liebe meine Alexa und hasse unsere regulierungswüt igen Politiker, im Gegensatz zu denen hat Alexa wenigstens künstliche Intelligenz ;-)
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