Die Werbeaussagen, dass eine E-Zigarette „mindestens 1.000-mal weniger schädlich als eine Tabakzigarette ist“ sollten wegen der zahlreichen gesetzlichen Maßnahmen längst der Vergangenheit angehören. Das ist nicht nur hierzulande so, sondern auch in den Vereinigten Staaten. Der E-Zigarettenhersteller Juul muss dort nun weitere 462 Millionen Dollar Bußgeld wegen unerlaubter Werbung zahlen.
Trotz Kritik: Juul an der Spitze des E-Zigaretten-Marktes
Neben Steuererhöhungen auf Tabak und rauchfreie Innenräumen wurde auch das Bewerben von Tabakprodukten weitestgehend begrenzt. Seit einigen Jahren versucht die Tabakindustrie E-Zigaretten weiterhin als die bessere und gesündere Alternative darzustellen. Doch eine solche Werbeaussage ist unzulässig. Juul, ein Top-Anbieter für E-Zigaretten und Zubehör, geht sogar einen Schritt weiter und wendet sich sogar gezielt an die sensibelste Kundengruppe. Kinder und Jugendliche sollen mit knallbunten Vapes, die wie USB-Sticks aussehen, kindgerechten Geschmacksrichtungen und hippen Marketing zum Kauf animiert werden.
In dem Zuge muss das Unternehmen sich jedoch den Zorn von Aufsichtsbehörden und Öffentlichkeit gefallen lassen. Man sei in der jüngsten Auseinandersetzung mit den Behörden bereit, eine Gesamtsumme von 462 Millionen US-Dollar zu zahlen, um die Vorwürfe zu beseitigen, schreibt der Spiegel. Mit der Einigung gehen strenge Auflagen an das künftige Marketing einher. Unter anderem ist es Juul untersagt, Personen unter 35 Jahren werblich anzusprechen.
Juul wollte Minderjährige von Harmlosigkeit überzeugen
Von Einsicht keine Spur, denn offenbar geht die Kosten-Nutzen-Rechnung noch positiv aus: Die genannten Verfahren, die in sechs US-Bundesstaaten geführt wurden, sind und waren nicht die einzigen. In einer weiteren Einigung hat sich Juul auf insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar Bußgeld eingelassen. Zusätzlich zu den staatlichen Vergleichen hat sich das Unternehmen im vergangenen Jahr bereit erklärt, weitere 1,7 Milliarden Dollar zu zahlen.
„Juul hat eine landesweite Krise der öffentlichen Gesundheit ausgelöst, indem es süchtig machende Produkte in die Hände von Minderjährigen legte und sie davon überzeugte, dass es harmlos ist“, wird Letitia James, Generalstaatsanwältin von New York im Wallstreet Journal zitiert.
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Ich dachte, im Amiland ist man ab 21 Jahren volljährig.
Und im Takatukadeutsch land wird Kiffen verharmlost und so gut wie legalisiert, defacto "nahegelegt" doch bitte selbst seine Drogen anzubauen...die Welt dreht wohl langsam am Rad ?!
Diese kleinen Mini Ezigaretten sind wirklich harmlos wenn sie nikotinfrei sind. Man könnte auch an einer roten Ampel stehen und vorbeifahrende Autoabgase einatmen, das ist wohl schlimmer.
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