In den USA hat Amazon vor Gericht einen Patentstreit ausgefochten und verloren. Die Niederlage bringt dem Konzern nun eine horrende Geldstrafe in Höhe von 525 Millionen Dollar ein. Die eingesetzten Geschworenen an einem Bundesgericht in Illinois sahen es als erwiesen an, dass Amazon die Patentrechte des Technologieunternehmens Kove verletzt habe.
Allerdings sahen die Jury-Mitglieder offenbar keine Hinweise darauf, dass Amazon die Rechte vorsätzlich verletzt habe – diesen Vorwurf hatte Kove gegenüber Amazon im Rahmen der Verhandlung ebenfalls kundgetan.
Rechtsstreit um Technologie zur Datenspeicherung
Konkret ging es in dem Fall um Technologie zur Speicherung von Daten. Insgesamt drei Patente von Kove soll Amazons Cloud-Tochter AWS (Amazon Web Services) verletzt haben. Die entsprechende Technologie sei für Amazon „unverzichtbar“, um riesige Mengen an Daten nicht nur zu speichern, sondern auch abzurufen, schreibt Reuters mit Blick auf Aussagen der Jury.
Kove zeigte sich mit dem Urteil sehr zufrieden und bezeichnete es als „ein Zeugnis für die Kraft der Innovation und die Bedeutung des Schutzes von IP-Rechten (geistigem Eigentum)“. Dabei verwies Unternehmensanwalt Courtland Reichman speziell auch auf die immense Bedeutung des Urteils für junge Unternehmen bzw. Start-ups, die ihre Rechte gegenüber etablierten Tech-Giganten durchsetzen müssten.
Weniger zufrieden zeigte sich indes Amazon: Über einen Sprecher ließ der Konzern verlauten, dass man gegen das Urteil der Jury Berufung einlegen wolle. Darüber hinaus, so heißt es bei der Tagesschau, wolle Amazon keine Veränderungen an seinen Cloud-Diensten vornehmen, da die entsprechenden Patente mittlerweile abgelaufen seien.
Kove geht auch gegen Google vor
Der Tech-Anbieter Kove habe nach eigenen Angaben bereits weit vor dem Durchbruch der Cloud Pionierarbeit im Bereich der Hochleistungs-Cloud-Speicher geleistet. Amazon ist dabei nicht der einzige Konzern, gegen den sich das Unternehmen rechtlich zur Wehr setzt: Auch gegen Google hatte Kove im vergangenen Jahr Klage eingereicht, weil der Suchmaschinenriese dieselben Patente verletzt haben soll. Das Verfahren läuft noch.
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