Der Essenslieferservice Delivery Hero steht seit einiger Zeit bei den Wettbewerbshütern der EU unter Beobachtung. Im Raum steht der Verdacht, das Unternehmen habe wettbewerbswidrige Absprachen zum Nachteil von Kundschaft und Mitarbeitenden getroffen. Nach längeren Untersuchungen hat die EU-Kommission nun ein Kartellverfahren eröffnet. Eine potenzielle Strafe könnte sich auf mehr als 400 Millionen Euro belaufen.
Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen
Es sind keine guten Nachrichten für den deutschen Lieferdienst Delivery Hero. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin musste nun bekannt geben, dass wegen des Verdachts von illegalen Preisabsprachen ein Kartellverfahren eingeleitet wurde. Davon betroffen ist auch die spanische Tochterfirma Glovo. Die beiden Unternehmen werden verdächtigt, „sich an einem Kartell in den Bereichen Online-Bestellungen und der Lieferung von Nahrungs- und Lebensmitteln und anderen Alltagsprodukten für Verbraucher beteiligt zu haben“, heißt es in einer Erklärung der EU-Kommission nach Angaben des Spiegels.
Bis vor Kurzem standen die beiden Lieferdienste noch in direkter Konkurrenz zueinander. 2022 übernahm Delivery Hero Glovo vollständig. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten schon im vergangenen Jahr mehrmals die Geschäftsräume der Unternehmen durchsucht. Begründet wurde das mit dem Verdacht der Absprache von Geschäftsgebieten und der Vereinbarung, sich gegenseitig keine Mitarbeitenden abzuwerben. Zusätzlich sollen auch Geschäftsgeheimnisse miteinander geteilt worden sein.
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