Nach missglücktem Deal: Foodist im Höhenrausch

Veröffentlicht: 21.10.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 21.10.2014

Eine Zeit lang schien es so, als würden Abo-Boxen-StartUps unaufhaltsam und im Rekordtempo aus dem Boden schießen – ob Spielzeug oder Bastelutensilien, Kosmetik oder exotischer Tee, Tierzubehör oder Süßigkeiten: Das Angebot war so vielfältig wie die Zielgruppen. Doch wo sich viele von ihnen nicht lange halten konnten, scheint nun das Delikatessen-StartUp Foodist richtig Fahrt aufzunehmen. Ein Grund dafür ist der kürzliche Abstecher in „Die Höhle der Löwen“.

Foodist Delikatessen-Box

Foodist: Nach dem Misserfolg kam der Durchbruch

„Der Auftritt war ein Meilenstein für unsere Entwicklung.“ – Das ist das Fazit der Foodist-Gründer über die kürzlich ausgestrahlte Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“. In dieser konnten Jungunternehmen unterschiedlicher Branchen und Ausrichtung einen Pitch wagen. Das heißt, sie hatten die Möglichkeit, einer Gruppe verschiedener Investoren ihr eigenes Jungunternehmen und Geschäftskonzept (inklusive Kennzahlen, Entwicklungsplänen etc.) vorzustellen. Ob die Anleger jedoch tatsächlich eine Summe auf den Tisch legten, hing davon ab, wir seriös sich die StartUps präsentierten und ob das entsprechende Unternehmensmodell vielversprechend war.

Auf den ersten Blick war „Die Höhle der Löwen“ für Foodist ein Misserfolg. Bei dem 2012 gegründeten StartUp dreht sich alles um hochwertige Delikatessen aus kleineren Manufakturen, die „von Hand gefertigt und außergewöhnlich in Qualität und Geschmack“ sind. In monatlichen Boxen verschickt Foodist eine Auswahl solcher Köstlichkeiten an seine Kunden. – Mit diesem Grundkonzept konnten die Macher jedoch nicht bei den Investoren punkten. Das Ziel war, 125.000 Euro einzusammeln. Anscheinend zu viel für die Löwen.

Neue Kunden und Investoren tummeln sich um Foodist

Doch der Auftritt des StartUps hat höhere Wellen geschlagen, als vielleicht vermutet. Nach der Sendung strömten die Besucher nur so in die digitalen Hallen von Foodist, sodass ein Umsatz von insgesamt 300.000 Euro eingefahren werden konnte: „Wir hatten innerhalb von 24 Stunden eine Million Seitenaufrufe und tausende Bestellungen. Wir konnten an einem Tag unsere Abonnenten vervierfachen auf 8.000 und haben eine zweistellige Anzahl an Investorenanfragen“, kommentierte Ole Schaumberg, einer der Gründer, gegenüber Deutsche StartUps.

Trotz dieser schwungvollen Entwicklung wollen sich die „Foodist-en“ nicht auf den erarbeiteten Lohrbeeren ausruhen. Man sei sich bewusst, dass die Arbeit nun erst beginne und man sich vom Hype nicht beeinflussen lassen dürfe. „300.000 Euro Umsatz sind auch nicht Gewinn und sicherlich wird auch die Anzahl der Rückbuchungen, Stornierungen und Problemfälle den Umsatz nicht mindern. Ich bin erst richtig glücklich wenn jedes einzelne Paket beim Kunden ist“, so Schaumburg weiter. „Wir werden in den nächsten Wochen einfach nur nach und nach alles systematisch abwickeln. Danach kümmern wir uns um Kooperationspartner, Expansionspartner und Investoren.“

Das Hauptaugenmerk werde nun auf die Neukunden gelegt, die schließlich erst vom Angebot und der Qualität überzeugt werden müssten. Erst im Anschluss könnten weitere Pläne geschmiedet und neue Ziele in Angriff genommen werden.

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