StartUp vor dem Aus: Tollabox ist insolvent

Veröffentlicht: 16.02.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.02.2015

„Diese Zeilen zu schreiben, fällt mir schwer.“ – So beginnt eine aktuelle Mitteilung der Tollabox-Gründerin Béa Beste an ihre Kunden: In der Nachricht teilte die Gründerin nun mit, dass ihr Bastel-StartUp nach rund zweieinhalb Jahren nicht mehr zahlungsfähig ist und Insolvenz anmelden musste.

Schere für Kinder

(Bildquelle Kinderschere: Ruslan Grumble via Shutterstock)

Tollabox hat Insolvenzantrag eingereicht

Der Hype mit monatlichen Überraschungsboxen scheint vorbei. Erst vor wenigen Jahren sprossen zahlreiche StartUps aus dem Boden, die mit monatlichen Kosmetik- oder Tier-Produkten, Koch-Utensilien oder Schmuck-Highlights ihre Kunden überraschen wollten. Doch nach und nach mussten immer mehr dieser Jungunternehmen ihre Pforten schließen. Und auch für die Tollabox sieht es nun kritisch aus.

Kritisch bedeutet in diesem Fall, dass Tollabox bzw. die dahinterstehende Playducato GmbH am vergangenen Mittwoch, dem 11. Februar 2015, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg eingereicht hat. Eigentlich sollte eine anstehende Finanzierungsrunde die Zahlungsfähigkeit weiter sichern, doch diese kam letztendlich nicht zustande.

Überraschungs-Bastel-Box: Tollabox vorerst weiter online

„Wir haben gekämpft wie die Löwen, das könnt ihr uns glauben“, heißt es auf dem Blog von Tollabox. „Uns ist die Finanzierungsrunde, die wir für das Wachstum der Tollabox brauchten, leider geplatzt. Die Einzelheiten dazu darf ich nicht ausbreiten, aber Fakt ist, dass wir ohne dieses Geld zahlungsunfähig sind.“ Dennoch sind die Pforten der Plattform weiterhin geöffnet, denn in Absprache mit dem eingesetzten Insolvenzverwalter dürfe das Geschäft „zumindest bis April 2015 fortgeführt und die Kunden vertragsgemäß beliefert“ werden.

Als Grund für die finanzielle Schieflage gibt Gründerin Béa Beste die zu kurze Abodauer für die Tollabox an. Man überdenke derzeit das bestehende Geschäftsmodell und prüfe verschiedene Möglichkeiten, die im Zuge einer möglichen Umstrukturierung infrage kommen.

„Ich habe jetzt gelernt, dass “Insolvenzantrag” nicht heißt, dass alle Lichter sofort ausgemacht werden und alle nach Hause geschickt werden. Unser Sozialstaat hat das Verfahren als Chance eingerichtet, Arbeitsplätze zu erhalten und wirtschaftliche Optionen möglich zu machen. Für die nächsten Monate bekommen wir Unterstützung, um die Gehälter des Teams zu bezahlen. In dieser Zeit haben wir die Chance, verschiedene Möglichkeiten für die Umstrukturierung des Geschäftsmodells zu prüfen und neue Wege einzuschlagen“, so Beste weiter.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.