Putzdienst: Vermittlungsportal Homejoy am Ende

Veröffentlicht: 20.07.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 20.07.2015

Die Vermittlung von Dienstleistungen über das Internet ist ein Branchenbereich, der in den vergangenen Monaten und Jahren ein gigantisches Wachstum hinlegen konnte. Auch Reinigungskräfte profitierten von dieser Entwicklung. Nun schließt jedoch einer der Pioniere in diesem Sektor: Das US-Putzdienst-StartUp Homejoy war juristischen Schwierigkeiten nicht gewachsen und muss nun aufgeben.

Putzmittel

(Bildquelle Putz-Utensilien: Africa Studio via Shutterstock)

Nur drei Jahre nach seiner Gründung schließt das StartUp Homejoy seine Pforten. Bereits zum 31. Juli 2015 soll die Putzdienst-Vermittlung eingestellt werden. Ein herber Schlag für die gesamte Branche, schließlich galt Homejoy lange Zeit nicht nur als Vorzeigemodell, sondern gehörte auch zu jenen Jungunternehmen, die die Popularität der digitalen Dienstleistungs-Vermittlung vorangetrieben haben.

Wie die Süddeutsche berichtet, haben sich die Macher hinter Homejoy vom bekannten Taxi-Anbieter Uber inspirieren lassen und wollten durch globale Expansion einen milliardenschweren Markt erschließen. Solche hochgesteckten Pläne riefen dann auch namhafte Geldgeber wie Google auf den Plan. Alles in allem konnte sich das StartUp im Laufe der Zeit knapp 40 Millionen US-Dollar sichern. Doch dieses Geld allein konnte den langfristigen Erfolg augenscheinlich nicht garantieren, denn mit bekannten Konkurrenten (wie dem Rocket Internet-Putzdienst Helpling) war (und ist) der Druck innerhalb der Branche enorm.

Putzdienst-Vermittlung: Reinigungskräfte klagen gegen Homejoy

Neben dem harten Preiskampf kämpfte Homejoy auch noch an anderer Front: Die Putzdienst-Vermittlung musste sich nämlich mit kritischen Fragen der Arbeitsbedingungen auseinandersetzen: Die vermittelten Reinigungskräfte wurden offiziell als freiberufliche Arbeiter angesehen, hatten wenige Sicherheiten und mussten teils hohe Abzüge durch Provision hinnehmen. Dies ging so weit, dass einige der Reinigungskräfte sogar in Obdachlosenheimen unterkommen mussten. Die Kritik an Homejoy ließ nicht lange auf sich warten.

Zum schwindenden Ruf kamen überdies noch vier Klagen von Reinigungskräften, die nach Angaben der Süddeutschen auf die „Anerkennung einer Festanstellung geklagt“ hatten. Diese Klagen habe Homejoy schließlich als „ausschlaggebend“ für das Ende des Putzdienst-StartUps bezeichnet.

Einige Homejoy-Angestellte übernimmt Google

Für einige wenige Mitarbeiter von Homejoy bedeutet das Ende des Putzdienst-StartUps zugleich auch einen Neuanfang. Laut Google Watchblog will der Suchmaschinenriese nämlich etwa 20 der insgesamt 100 Angestellten übernehmen. Diese seien allesamt im Sektor der Produktentwicklung sowie im Produktmanagement beheimatet und sollen den Konzern dabei unterstützen, ein eigenes Online-Vermittlungsportal auf die Beine zu stellen. Genauere Einzelheiten zu den neuen Tätigkeitsbereichen sind jedoch nicht bekannt.

 

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