Gründerszene wächst eher an privaten, als an staatlichen Unis

Veröffentlicht: 25.06.2012 | Geschrieben von: Franziska Henkel | Letzte Aktualisierung: 25.06.2012

Stephan Uhrenbacher, Gründer des Bewertungsportals Qype, weiß um den Spagat der Hochschulen zwischen Theorie und Praxis: „Da zeigt sich das Problem staatlicher Professoren, sie sind zu weit weg von der Wirtschaft.“ Unternehmerisches Denken oder Arbeiten wird an staatlichen Hochschulen nur selten vermittelt. In privaten Einrichtungen sind hingegen Kontakte zu den Unternehmen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Genaue Zahlen, wer wo, wie lange studiert und welches StartUp gegründet hat, gibt es nicht. In dem Magazin „Gründerszene“ wurde jedoch ein Ranking der deutschen Hochschulen, die die meisten jungen Talente hervorbringen, veröffentlicht und dadurch eine Tendenz aufgezeigt, an welcher Universität die größte Gründerszene zu erwarten ist.

Grundlage des Rankings ist eine Datenbank mit 2500 Personeneinträgen aus der Gründerszene. Unter ihnen Unternehmensgründer, führende Mitarbeiter und private Investoren. Doch wer führt nun das Hochschul-Ranking der Gründerszene an?

Platz 1: Die WHU-Otto Beisheim School of Management liegt an der Spitze der wichtigsten StartUp-Universitäten. Sie hat bereits 107 Neugründer hervorgebracht.

Platz 2: Die Ludwig-Maximilians-Universität in München ist die zweitgrößte Hochschule Deutschlands und gehört auch qualitativ zu den besten des Landes. 81 Köpfe aus der Datenbank haben hier die Hörsäle von innen gesehen.

In die Top 3 der Gründer-Universitäten hat es auch die Freie Universität Berlin, die über einen eigenen Gründer-Lehrstuhl verfügt, geschafft. 64 Köpfe der Gründerszene, unter ihnen die StartUps wie Chocri oder Teekampagne, waren an der Freien Universität Berlin angemeldet.

Rang 4 belegt die Technische Universität Berlin, an der es einen speziellen Lehrstuhl für die Gründerlehre gibt. So verwundert es nicht, dass bereits 53 Köpfe der Gründerszene ihr Wissen an der TU Berlin gelernt haben.

Die European Business School in Oestrich-Winkel, die im Schloss Reichartshausen sitzt, landet mit 52 Köpfen aus der Gründerszene auf Platz 5 des Rankings.

Sie wird gefolgt von der Universität Hamburg (Rang 6), die 150 Studiengänge anbietet, unter anderem einige im wirtschaftswissenschaftlichen Zweig. Sie hat schon 48 StartUps hervorgebracht.

Platz 7 geht an die Universität Karlsruhe, die bisher 43 jungen Menschen bei den ersten Schritten zum eigenen Unternehmen geholfen hat.

Auf den 8. Rang schafft es die Technische Universität München, mit 40 Größen der deutschen Gründerszene.

Platz 9: Eine der größten Hochschulen Deutschlands ist die westfälische Wilhelms-Universität Münster. Sie hat Lehrangebote für Unternehmensgründung und –entwicklung in das Institut für Strategisches Management integriert und 40 Köpfe aus der „Gründerszene“-Datenbank hervorgebracht.

Platz 10: 34 Personen der Gründerszene, unter ihnen viele Führungskräfte aus der Wirtschaft, haben an der renommierten Handelshochschule Leipzig ihre Ausbildung genossen.

Auf Position 11 befindet sich die Humboldt-Universität zu Berlin, bei der 29 junge Menschen den speziellen Gründer-Lehrstuhl genutzt haben, um einen Einblick in die Gründerszene zu bekommen und nun zu ihnen gehören.

Die Georg-August-Universität Göttingen auf dem 12. Platz kann stolz auf 44 Nobelpreisträger und 25 StartUps schauen. Die 275 Jahre alte Uni zählt zu den fünfbesten Hochschulen der Welt.

Auf Rang 13 des Gründerrankings steht die Universität Mannheim, da 25 Jungunternehmer der Gründerszene ihr unternehmerisches Talent im Barockschloss gelernt haben.

Platz 14: Die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen/Nürnberg steckt viel Energie in das Thema Unternehmensgründung. Vielleicht haben die 23 StartUps der Uni, einmal im Monat das angebotene Gründercafé zum Erfahrungstausch genutzt, bevor sie den Weg in die Selbstständigkeit eingeschlagen haben.

Platz 15: Bei der Fernuniversität Hagen haben bereits 22 Personen der Gründerszene neben ihrem Beruf alles zum Thema Fördermöglichkeiten und Businessplan gelernt.

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