Geschäftsmodell Franchising: Was Gründer beachten sollten

Veröffentlicht: 05.12.2012 | Geschrieben von: Christian Vock | Letzte Aktualisierung: 05.12.2012
Geschäftsmodell Franchising: Was Gründer beachten sollten

Franchising, was ist das eigentlich?

Beim Franchisemodell gibt es zwei Partner: den Franchisegeber und den Franchisenehmer. Der Franchisegeber stellt dem Franchisenehmer sein Geschäftskonzept in einem vorher definierten Gebiet und ein bestimmtes Know-how zur Verfügung. Was das alles genau ist (Markenrechte, Ausstattung, Vertriebssystem, etc.), ist in einem Franchisevertrag geregelt.

Der Franchisenehmer verkauft die Produkte oder Dienstleistungen des Franchisegebers und zahlt an diesen eine laufende Gebühr und meistens eine Einstiegsgebühr. Rechtlich ist der Franchisenehmer aber selbständig. Das ist auch einer der großen Unterschiede zu einer Filiale. Dort ist der Filialleiter ein Angestellter und muss selbst keine Investitionen leisten.

Die Vorteile

Der große Vorteil beim Franchising ist, dass man keine eigene Geschäftsidee braucht. Ganz im Gegenteil, die Geschäftsidee ist beim Franchising sogar bereits auf ihre Tauglichkeit geprüft, das kann schon einmal die ersten Ängste nehmen. Außerdem hat man beim Franchising einen festen Ansprechpartner, der einen schult und bei Fragen und Problemen zur Seite steht. Gerade für eher unsichere Menschen ist das "begleitete Gründen" eines Franchise-Systems vielleicht passender als eine Solo-Gründung. Trotzdem muss man sich natürlich auch hier selbst die Frage stellen, ob man dann überhaupt der Typ für eine Selbständigkeit ist.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass die Marke den meisten Kunden schon bekannt sein dürfte. Man muss sich also nicht erst mühsam selbst einen Namen machen. Zudem profitiert man von den Werbe- und Marketingaktivitäten des Franchisegebers. Und: Bei Banken kommt man durch das bewährte Geschäftsmodell mitunter eher an die nötigen Kredite.

Die Nachteile

Geringeres Risiko durch ein etabliertes Geschäftsmodell – das klingt doch fantastisch! Kann es auch sein, aber auch beim Franchising gibt es Haken. Die betreffen vor allem Gründer, die Wert auf ihre eigene Freiheit legen. In einem Franchisesystem arbeitet man in einem wesentlich engeren Rahmen als wenn man ein eigenes Unternehmen hat. Dieser Rahmen schafft zwar Sicherheit, setzt aber auch Grenzen. So kann man nicht mal eben die Unternehmensfarben ändern, wenn sie einem nicht mehr gefallen. Zwar hat man sein eigenes Unternehmen, es mischt aber immer jemand mit. Hier muss jeder für sich entscheiden, wie kompromissbereit er ist.

Diese Abhängigkeit zeigt sich auch dann, wenn Probleme auftauchen oder man unzufrieden mit der Qualität der Arbeit oder der Pflichterfüllung seines Franchisegebers ist. Mitunter nützt die eigene Geschäftstüchtigkeit nichts, wenn der Franchisegeber schludert. Im schlimmsten Fall fallen misslungene Aktionen des Franchisegebers auf den Franchisenehmer zurück.

Franchise, aber mit wem?

McDonald’s, Apollo-Optik, Joey’s Pizza – wen soll man denn nun wählen? Das hängt natürlich ganz von den persönlichen Vorlieben und auch von den eigenen Kompetenzen ab. Beim DFV, dem Deutschen Franchise Verband findet man eine Liste vieler Franchisegeber. Es sind allerdings nicht alle Franchisegeber bei diesem Verband vertreten.

Nicht ganz unwichtig sind auch die monatlichen Abgaben bzw. die Investitionen, die man leisten muss. Wie hoch ist die Einstiegsgebühr, wie hoch die Franchisegebühr und mit welcher Mindestinvestitionssumme muss ich rechnen?

Daneben ist natürlich auch die unternehmerische Lage des Franchisegebers entscheidend. Wie lange ist er schon am Markt, welches Image hat er, etc.? Fragen sie ruhig einmal andere Franchisenehmer, wie zufrieden sie mit dem jeweiligen Franchisegeber sind.

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