Online-Möbel: Tengelmann steigt bei Westwing ein

Veröffentlicht: 18.11.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 18.11.2013

Der Möbelhandel im Netz wächst: Zuletzt hatte die REWE Group in den Online-Händler Home24 investiert – zur Überraschung vieler. Tengelmann folgt nun diesem Beispiel und beteiligt sich an dem Münchner Shopping-Club Westwing. Dadurch könnte der Online-Möbelmarkt einen deutlichen Wachstumsschub erhalten.

Tengelmann Filiale

Westwing, ein Shopping-Club für Möbel und Deko-Artikel hat nach Informationen des Spiegels einen zweistelligen Millionenbetrag von Tengelmann Ventures erhalten. Damit steigt der Handelskonzern Tengelmann in das aussichtsreiche Online-Geschäft mit Möbeln ein – Experten rechnen mit einem Wachstumsplus von bis zu 40 Prozent. Ziel der Investition sei es, Westwing in diesem boomenden Markt zu einem starken Anbieter zu machen: „Wir wollen Westwing zum führenden Anbieter im Segment „Home and Living“ ausbauen“, so Christian Winter, Geschäftsführer von Tengelmann Ventures, gegenüber dem Spiegel.

Tengelmann hofft auf Wachstumsschub

Tengelmann ist nach der REWE Group bereits der zweite Handelsriese, der in das Online-Möbelgeschäft einsteigt. Grund für Tengelmanns Investition soll dabei die Hoffnung sein, dass der Möbelmarkt sich zum nächsten großen Wachstumsmarkt der Branche entwickelt. Sollten weitere Investitionen von großen Unternehmen in den Online-Möbelhandel erfolgen, könnte das durchaus den prognostizierten Boom vorantreiben.

Westwing scheint eine gute Wahl für ein solches Investment zu sein. Nach eigenen Angaben hat der Shopping-Club bereits acht Millionen registrierte Mitglieder und soll einen Umsatz von 130 Millionen Euro im Jahr verzeichnen. Bisher sind etwa 75 Millionen Euro in das junge Unternehmen geflossen - unter anderem von Rocket Internet, Holtzbrinck Ventures und Kinnevik. “Schon heute verkaufen wir jede Minute 5 Produkte – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Allein in den letzten 12 Monaten konnten wir unseren Umsatz auf Grund der außergewöhnlich hohen Kundenloyalität verfünffachen”, zitiert deutsche-startups Gründer Stefan Smalla. Trotzdem hat Westwing auch mit Problemen zu kämpfen: Gewinn konnte bisher noch nicht abgeworfen werden und Ende 2012 mussten 40 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Tengelmann ist an vielen unterschiedlichen Fimen beteiligt

Tengelmann Ventures ist dafür bekannt, sich an schnell wachsenden StartUps zu beteiligen. Inzwischen hat der Kapitalgeber in mehr als 30 Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Branchen investiert. Zu den bisherigen Beteiligungen von Tengelmann Ventures gehören unter anderem die Lieferdienst-Plattform Lieferheld, der Modehändler Zalando und sein lateinamerikanischer Ableger Dafiti oder auch der Shopping-Club brands4friends.

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