Online-Tracking für den Einzelhandel

Veröffentlicht: 27.11.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 27.11.2013

Index nennt sich ein Jungunternehmen aus San Francisco, das Einzelhändlern die Trackingmethoden des Online-Handels beibringen möchte. Google Chef Eric Schmidt investierte kürzlich ein paar Millionen in das StartUp und scheint wohl vom Erfolg überzeugt.

Einzelhändler sollen bald wie Online-Händler tracken können.

(Bildquelle Einzelhandel: Radu Bercanvia via Shutterstock) 

Zwei ehemalige Google-Mitarbeiter möchten dem Einzelhandel die gleichen Trackingmethoden ermöglichen, wie sie dem Online-Handel bereits zur Verfügung stehen. Dafür haben Jonathan Wall und Marc Freed-Finnegan das StartUp Index gegründet. Von San Francisco aus möchten die zwei Jungunternehmer nun Tracking-Tools entwickeln, die nach eigenen Aussagen an Amazon angelehnt sind und Einzelhandel-Kunden ein wenig gläserner machen könnten.

Amazon als Vorbild für den Einzelhandel

Der Online-Handel kann in Sachen Tracking dank Cookies und Co. längst ein viel transparenteres Bild seiner Kunden nachzeichnen, als es dem Einzelhandel bislang möglich ist. Längst platzieren Unternehmen wie Amazon, Facebook oder Google Cookies auf alle Computer und Mobiltelefone, die mit den Firmenangeboten online in Kontakt treten. Oftmals werden die Cookie-Informationen sogar mit Daten aus dem Einzelhandel zusammengetragen. Dank Treuekarten und Cookies weiß man dann, welches Produkt der Kunde zuletzt im Internet gesucht und was er wo und für wie viel Geld im Einzelhandel gekauft hat. In diesem Sinne würde auch der Online-Handel von besseren Tracking-Möglichkeiten im Einzelhandel auf den ersten Blick profitieren. Wie sich das auf das Vertrauen der Kunden auswirken könnte, ist wiederum eine andere wichtige Frage.

„Wir sehen bei den meisten unserer Projekte Amazon als unser Vorbild. Das Unternehmen versteht immer wer du bist“, sagt Jonathan Wall vom StartUp Index gegenüber dem Online-Magazin Wired. Kürzlich konnten die Jungunternehmer sogar eine Investition von sieben Millionen US-Dollar einfahren, einer der Investoren war Eric Schmidt, seines Zeichens Teil der Geschäftsführung von Google.

„Wir kommen von Google, daher haben Daten für uns immer eine wichtige Rolle gespielt“, sagt Freed-Finnegan. Die einzigen Personen die relevante Informationen hätten, seien seiner Meinung nach Händler. Deshalb arbeitet Index an einem Vier-Stufen-Programm, um Einzelhändler zu mehr Informationen über ihre Kunden zu verhelfen. Die erste Stufe wird sein, dass jede Kundenkarte, die im Einzelhandel verwendet wird, eine eigene Identitätsnummer bekommt. Das soll es auch den Einzelhändlern ermöglichen, Kunden eindeutig jederzeit wiederzuerkennen, auch wenn das Verfahren dennoch anonymisiert verlaufen soll.

Online-Werbung durch Einzelhändler

Haben Kunden einmal eine Identitätsnummer bekommen, so sollen sie in der zweiten Stufe gefragt werden, ob sie einen Rechnungsbeleg via E-Mail wünschen. Das wiederum soll dem Einzelhändler ermöglichen, jenen Kunden, ähnlich wie es auch Amazon macht, individuelle Angebote per E-Mail zukommen zu lassen. Aufbauend auf Einkäufe, die der Kunde in der Vergangenheit im Laden getätigt hat.

Als dritte Stufe plant das StartUp Einzelhändler mit einer App für Mobiltelefone auszustatten, welche die jeweiligen Kunden auch mobil mit individuellen Angeboten der Einzelhändler versorgen soll. Und als vierte Stufe möchte Index den Einzelhändlern die Möglichkeit geben, ihre Kunden auch online mit passgenauen Anzeigen zu versorgen. Hier würde sich dann der Kreis schließen und die Einzelhändler mit Online-Händlern in Sachen Werbeanzeigen konkurrieren.

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