Foodpanda-CEO Wenzel will es mit Silicon-Valley-Größen aufnehmen

Veröffentlicht: 10.01.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 10.01.2017

Foodpanda gehörte zu den bekanntesten StartUps aus dem Stall von Rocket Internet. Dann kaufte Delivery Hero das Unternehmen auf – in der Szene kam es zu hämischen Kommentaren, die damit ein trauriges Ende von Foodpanda beschrieben und behaupteten, die Investoren hätten das Unternehmen unter Wert verkauft. Nun äußerte sich Foodpanda-CEO Ralf Wenzel zum Verkauf und zu seinen optimistischen Zukunftsplänen.

Pandaförmiges Essen

© Mali Jasmine via Shutterstock.com

Der Verkauf von Foodpanda an Delivery Hero sorgte für ein wenig Unruhe in der StartUp-Szene. Dass das Vorzeige-StartUp von Rocket Internet nach Meinung einiger Beobachter unter Wert an den großen Konkurrenten gegeben wurde, rief hämische Kommentare auf den Plan. Foodpanda sei von den Investoren unter Wert verkauft worden und habe damit ein trauriges Ende erfahren. Doch Foodpanda-CEO Ralf Wenzel sieht das offenbar anders. In einem aktuellen Interview mit Gründerszene äußert er sich erstmals zum Verkauf des Unternehmens an Delivery Hero und verkündet auch seine – durchaus optimistischen – Zukunftspläne.

So erklärt Wenzel vorab, dass er den Verkauf von Foodpanda an Delivery Hero „als super positiv“ bewertet. Ohnehin, betont der CEO, habe es schon länger den Gedanken gegeben „etwas mehr zusammen zu machen“, denn beide Unternehmen sitzen in Berlin und seien komplementär aufgestellt, was die Regionen anbelange. Nach dem Verkauf habe man nun die Möglichkeit, ein starkes Team aufzustellen, führt Wenzel weiter aus. „Delivery Hero bringt eine operative Schlagkraft mit, Foodpanda unterhält weltweit eine technologische Plattform“, so Wenzel. „Zusammen macht das ein starkes globales Unternehmen, das eine realistische Chance hat, nicht nur mit Silicon-Valley-Größen mitzuhalten, sondern sogar erfolgreicher zu werden.“

Eine Kampfansage, die nur von Selbstbewusstsein strotzt. Beide Unternehmen sitzen schließlich in Berlin und Deutschland tut sich in Sachen Wagniskapital schließlich bedeutend schwerer als das Silicon Valley. Trotzdem darf man auch nicht vergessen, dass Delivery Hero und Foodpanda auf dem internationalen Markt tätig sind und damit durchaus beste Chancen haben, internationale Wagniskapitalgeber für sich zu gewinnen.

Foodpanda soll als Marke bestehen bleiben

Momentan sieht es aber im Vergleich mit den Größen des Silicon Valley schlecht aus: Im Oktober 2016 berichtete das Magazin NGIN Food, dass Delivery Hero einen Umsatz von etwa 200 Millionen Euro im damals vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet habe. Zum Vergleich: Facebook hat allein im dritten Quartal 2016 einen Umsatz von sieben Milliarden US-Dollar erwirtschaftet (wir berichteten). Der Gewinn lag mit 2,38 Milliarden Dollar damit rund zwölfmal höher als der Umsatz von Delivery Hero. Gut, bei den Lieferdienst-StartUps sieht die Welt schon anders aus, aber hier zeigt sich ein stark umkämpfter Markt, den es zu erobern gilt. Und GrubHub, technisch gesehen kein Silicon-Valley-StartUp, aber einer der stärksten Konkurrenten auf dem Feld, kommt auf einen Umsatz von 2,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. 

Trotz des Verkaufs: Foodpanda soll als Marke für das Geschäft in Asian in den Ländern, in denen das Unternehmen aktiv ist, bestehen bleiben. In vielen dieser Regionen sieht es für Foodpanda auch gut aus, was die Profitabilität angeht. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, wie auch Wenzel weiß. „Vereinzelte Länder in Asien sind profitabel, zum Beispiel Pakistan, Thailand oder auch Bangladesh“, erklärt er. „Auf der anderen Seite haben wir in Asien ein großes Wachstumsmomentum, etwa Singapur und Hongkong sind in den letzten zwölf Monaten um 300 Prozent gewachsen, vor allem durch wiederkehrende Kunden.“ Deshalb investiere das Unternehmen stark in das Marketing in diesen Ländern.

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