Tech Growth Fund: Regierung will Milliarden für die StartUp-Finanzierung

Veröffentlicht: 24.01.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.01.2017

Die StartUp-Szene in Deutschland hat vor allem ein grundlegendes Finanzierungsproblem. Wagniskapital ist hierzulande kaum vorhanden, in den USA werden Gründern hingegen die Dollarnoten nahezu hinterhergeworfen. Nun plant die Bundesregierung eine Milliardenspritze für StartUps.

Mann überreicht Packen 50-Euro-Scheine
© igorstevanovic – Shutterstock.com

Die Große Koalition plant offenbar, StartUps in Deutschland besser zu unterstützen. Vor allem die Finanzierung von Jungunternehmen steht dabei im Fokus: Gemeinsam mit der KfW-Bank will die Regierung einen sogenannten Tech Growth Fund errichten. Das haben der Finanzsstaatsekretär Jens Spahn (CDU) und der Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) laut Spiegel Online in einem gemeinsamen Artikel im Handelsblatt erklärt.

Mit den Plänen soll der sogenannte Venture-Debt-Markt, das Bindeglied zwischen dem Wagniskapitalmarkt und dem Bankenmarkt, gestärkt werden. Dieser ist in Deutschland noch schwach entwickelt und soll nun frisches Kapital erhalten. „Ziel ist es, über mehrere Jahre zusätzliche StartUp-Finanzierung von mehreren Milliarden Euro zu mobilisieren“, erklären Spahn und Machnig in ihrem Artikel. So soll schnell wachsenden, innovativen Unternehmen in allen Entwicklungsphasen genügend Kapital zur Verfügung gestellt werden können.

Wagniskapital ist in Deutschland kaum vorhanden

Spannend bleibt, ob die Regierung mit dem Tech Growth Fund für eine steigende Zahl an Unternehmensgründungen sorgen kann. Zuletzt war die Zahl der Neugründungen rückläufig: Im Jahr 2014 wurden laut einer Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management 422.000 Unternehmen gegründet. Ein Jahr später waren es nur noch 388.000 und auch für das Jahr 2016 geht das Institut für Mittelstandsforschung von einem weiteren Rückgang aus. „Die Bedingungen für innovative StartUps sind in Deutschland nicht gut genug, um eine Trendwende zu mehr Gründungen einleiten zu können“, erklärte HHL-Rektor Andreas Pinkwart laut Spiegel Online Ende November.

Vor allem das mangelnde Wagniskapital bremst viele StartUps in Deutschland aus. Während dem Business Angels Netzwerk Deutschland zufolge 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2015 von Beteiligungsgesellschaften in Unternehmen investiert wurden, flossen in den USA im selben Zeitraum laut National Venture Capital Association 58,8 Milliarden US-Dollar (rund 54,7 Milliarden Euro). Auch die Zahl der Unternehmen, in die investiert wurde, verdeutlicht das Bild: Während in Deutschland 724 Unternehmen eine Finanzspritze von Wagniskapitalgebern erhalten haben, waren es in den USA allein im vierten Quartal 962 Deals.

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