Ambitioniert: In Wien soll größtes StartUp-Zentrum Zentraleuropas entstehen

Veröffentlicht: 03.02.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 03.02.2017

In Wien soll das größte StartUp-Zentrum von Zentraleuropa entstehen. Ambitioniertes Ziel, spielen Wien und Österreich doch bisher keine Rolle als internationaler Standort. Und auch die Investments in StartUps sind verglichen mit anderen Staaten eher gering.

Start up concept with businesswoman standing against concrete wall with sketch and using tablet
© ImageFlow – shutterstock.com

„Wir haben die Chance ein Innovations-Wahrzeichen für den gesamten zentral- und osteuropäischen Raum zu schaffen“, sagt Hassen Kirmaci, CEO von weXelerate, einem Zusammenschluss aus heimischen Investoren, der das neue StartUp-Innovationszentrum in Wien betreibt. Kirmaci spricht von dem im September eröffnenden neuen StartUp-Hub weXelerate – Wiens Antwort auf Rocket Internet und Co. In das neue Innovationszentrum sollen auf 8.000 Quadratmetern hunderte StartUps, Risikokapitalgeber und Partner aus der Wirtschaft in das 2010 eröffnete Gebäude einziehen.

Hinter dem Projekt stehen neben Hassen Kirmaci Eveline Steinberger-Kern (Blue Minds Group), Dominik Greiner (Camouflage Ventures) sowie Markus Wagner, Gründer von i5invest. Auch der Risikokapitalgeber Speed Invest soll Räume in dem StartUp-Zentrum beziehen.

Österreich hinkt bei Investitionen weit hinterher

In dem angestrebten Accelerator-Programm sollen jährlich 100 StartUps aufgenommen werden. Schwerpunkte werden auf die Bereiche Internet of Things, FinTech und Medien gelegt. Bereits ab Mai sollen sich interessierte StartUps für das hundert Tage dauernde Programm bewerben können. „Wir gehen davon aus, dass 70 Prozent der Start-ups aus dem Ausland kommen werden“, sagt Kirmaci gegenüber futurezone.at. Der Plan sieht vor, dass die Jungunternehmen etwa eineinhalb Jahre in dem Programm bleiben, um am Ende als etabliertes Unternehmen mit internationalem Absatz dazustehen. Möglich soll dies durch umfangreiche Kooperationen mit Partnern aus der Industrie werden. Und da eine Hand die andere wäscht, zielt der StartUp-Hub auch darauf ab, die Kompetenzen der Industrie im Digitalbereich zu stärken, sagt Eveline Steinberger-Kern, deren Blue Minds Group dem WeXelerate Betreiberkonsortium angehört. 

Ob das neue StartUp-Zentrum Wien am Ende so ein Erfolg wird, wie ihn sich die Gründer versprechen, bleibt abzuwarten. Bisher hat sich Österreich in puncto Investitionen in StartUps eher zurückhaltend gezeigt. 2016 wurden gerade einmal 81,3 Millionen Euro in StartUps investiert. Verglichen mit Großbritannien, Deutschland und Frankreich, die Investitionen zwischen 2,3 und 3,7 Milliarden Euro vorgenommen haben, fällt Österreich weit ab. Und auch der Größe nach vergleichbare Länder wie Schweden, Irland, die Schweiz, Finnland und Belgien lassen Österreich mit Risikokapitalinvestments zwischen 140 Millionen und 1,2 Milliarden Euro weit hinter sich. 

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