Zu viel Bürokratie: Unternehmensgründungen auf historischem Tiefstand

Veröffentlicht: 30.06.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.06.2014

Eine Unternehmensgründung ist der Traum tausender Menschen: Für Viele ist sie Ausdruck von Freiheit, Unabhängigkeit und auch Selbstverwirklichung. Doch die Industrie- und Handelskammern verzeichnen immer weniger Jungunternehmen. Woran das liegt? An der massiven Bürokratie in Deutschland, die sich für Gründungswillige häufig zum Kampf gegen Windmühlen entwickelt.

Durch Bürokratie weniger Jungunternehmen gegründet

(Bildquelle Bürokratie: Dokumente: Mega Pixel via Shutterstock)

Es scheitert wohl nicht an mangelnden Ideen und Konzepten. Es scheitert nicht an Kreativität, Mut und Durchsetzungsvermögen. Es scheitert an der Bürokratie. – Die Industrie- und Handelskammern sehen das Interesse an StartUp-Gründungen auf einem historischen Tiefstand. Und das, weil deutschen Jungunternehmen endlose Akten- und Dokumentenkämpfe bevorstehen. Dies ergab eine neue Studie des DIHK (des Deutschen Industrie- und Handelskammertags).

Demzufolge hätten die Berater der IHK 2013 rund sieben Prozent weniger Gespräche mit StartUp-Gründern verzeichnet, als im Jahr davor. Insgesamt sollen es nicht mehr als etwa 235.000 Zusammenkünfte gewesen sein. Eric Schweitzer, Präsident des DIHK äußerte sich nach Informationen von Focus besorgt über diese Entwicklung von Jungunternehmen: „Nach der Fachkräftelücke kommt nun die Unternehmerlücke.“ Aus diesem Grund herrschte ein dringender Nachholbedarf „in Sachen Bürokratieabbau“. So müssten einige Hürden (wie etwa im Steuerrecht) deutlich verringert werden.

Jungunternehmen: Auch die Zahl der Notgründung sinkt 

Schaut man sich die gängige Alltagspraxis von Jungunternehmen an, so fällt auf, dass ihnen in einigen Bereichen wesentlich größere Steine in den Weg gelegt werden als ihren großen Vorbildern: So sind StartUps beispielsweise verpflichtet, im Jahr insgesamt zwölf Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgeben, während erfolgreiche Firmen lediglich vier Anmeldungen einreichen müssen. Auch die steuerlichen Aspekte im Sektor Wagniskapitalgeber weisen dem DIHK zufolge deutlichen Nachholbedarf auf:

„Der Mangel an Eigenkapital ist gerade für vielversprechende High-Tech-Gründungen ein großes Hemmnis“, so Schweitzer weiter. Demnach wären steuerliche Vorteile für potenzielle Venture-Capital-Geber durchaus sinnvoll.

Neben diesen Hürden sieht der DIHK jedoch noch eine andere Quelle für die sinkende Zahl der Jungunternehmen: und zwar die gute Lage am Arbeitsmarkt. Dies kommt daher, weil immer weniger Menschen auf die sogenannte Notgründung zurückgreifen – also eine StartUp-Gründung aus existenziellen Bedrängnissen heraus (zum Beispiel nach dem Verlust des Arbeitsplatzes etc.).

Als positiv zeigt sich lediglich die Zahl innovativer Jungunternehmen. Diese soll nach Angaben des DHIK gestiegen sein.

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