Gerüchte: Will Amazon Jabong kaufen?

Veröffentlicht: 13.10.2014 | Geschrieben von: Nadja Naumann | Letzte Aktualisierung: 16.12.2020

Dass Rocket Internet weltweit vertreten ist, dürfte inzwischen fast jeder wissen und auch, dass es zu einem der wertvollsten Unternehmen in der Welt zählt. Ebenfalls sollte es kein Geheimnis sein, dass das Unternehmen trotz großer Erwartungen einen Fehlstart an der Börse hingelegt hat und vielleicht etwas Bestätigung gebrauchen könnte. Amazon könnte nun mit dem Kauf von Jabong für ein Erfolgserlebnis bei Rocket sorgen.

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Amazon selbst sei nach Informationen der indischen Economic Times daran interessiert, seine Präsenz in Indien auszubauen und da käme der Modehändler Jabong gerade recht. Zumal Mode die zweitgrößte Sparte im indischen E-Commerce ist: Sie macht ein Viertel aller Umsätze aus, der Fashion-Bereich ist der am schnellsten wachsende Sektor im Online-Handel in Indien.

Werden sich Amazon und Jabong einigen?

Die Vorverhandlungen zwischen Amazon und Jabong sollen bereits im Gang sein und Rocket Internet 700 Millionen Dollar für sein StartUp verlangen. Dieses wurde bisher auf 500 Millionen Dollar geschätzt. Sowohl Jabong als auch Amazon sollen jedoch auch andere Vertragspartner im Auge haben. Bis es zu einem Deal kommt, könnte daher noch einige Zeit verstreichen.

Der größte Konkurrent auf dem Indischen Fashion-Markt ist sowohl für Amazon als auch Jabong das Unternehmen Flipkart. Dieses hatte erst kürzlich den Online-Modehändler Myntra erworben und sich somit einen Anteil von 50 Prozent am indischen Modemarkt gesichert. Jabong soll nach Angaben der Economic Times 25 Prozent Marktanteil besitzen und als zweitgrößter Modehändler ideal für Amazons Zwecke sein.

Was steht der Übernahme von Jabong im Weg?

Probleme könnte es in vielerlei Hinsicht geben. Zum einen hatte Rocket Internet zusammen mit seinem Investor Kinnevik fünf E-Commerce-Modeunternehmen zur Global Fashion Group vereint, darunter auch Jabong. Somit ist der Modehändler fest in dem Verband verankert.

Zum anderen hatte Indiens neuer Premierminister Narendra Modi laut Fortune versprochen, das Land für ausländische Investoren attraktiver zu gestalten, doch die Einlösung dieses Versprechens scheint noch auf sich warten zu lassen. Damit bleiben vorerst die strengen Limitierungen für ausländische Investments bestehen. Das bedeutet, dass sowohl Jabong als auch Amazon als Großhändler agieren müssen. Dadurch dürfen sie nur in Zusammenarbeit mit lokalen Händlern operieren, womit ihre Gewinnspannen komprimiert werden.

Amazon will investieren

Die Chancen auf eine Übernahme von Jabong durch Amazon scheinen angesichts der Hürden eher gering, doch würde es nicht überraschen, wenn der amerikanische Online-Riese sich doch noch durchsetzt. Schließlich kann Amazon äußert hartnäckig sein, wenn es einen Plan gefasst hat.

Eine offizielle Bestätigung der Verhandlungen gibt es bis dato nicht, doch Amazon plant bereits seit einiger Zeit, verstärkt in den indischen E-Commerce zu investieren. Zwei Milliarden US-Dollar sollen dafür eingeplant sein und ein Teil davon könnte nun an Jabong und Rocket Internet fließen.

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