Lieferdienste: Rocket Internet verkauft Beteiligungen an Konkurrent Just Eat

Veröffentlicht: 05.02.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 05.02.2016

Rocket Internet hatte vor fast genau einem Jahr die Online Global Takeaway Group als Übergruppe für seine zahlreichen Lieferdienst-StartUps gegründet. Nun erklärt die Berliner StartUp-Holding, dass einige Geschäfte an den Konkurrenten Just Eat verkauft werden. Damit soll die Komplexität von Rocket Internet verringert werden.

Letzter Rest Pizza im Karton

(Bildquelle Pizza-Rest: phloen via Shutterstock)

Wie Rocket Internet heute mitgeteilt hat, werden Beteiligungen an mehreren Lieferdienst-StartUps für 125 Millionen Euro an Just Eat verkauft. Bei den verkauften Beteiligungen handelt es sich um La Nevera Roja (Spanien), PizzaBo und hellofood Italy (beide Italien) von Rocket Internet, sowie hellofood Brazil und hellofood Mexico von Foodpanda.

Der Verkauf an Just Eat stimme mit der Strategie von Rocket Internet überein, Beteiligungen zu veräußern, die nicht zu den Kernmärkten des Unternehmens gehören und keine Marktführer sind. Dadurch verringere sich auch die Komplexität von Rocket Internet, wie das Unternehmen erklärt. Der Last Portfolio Value (LPV) der Berliner StartUp-Holding soll weiterhin bei 7,2 Milliarden Euro liegen und durch den Verkauf unberührt bleiben.

Begründung: Komplexität verringern

Die Verkäufe in Italien, Brasilien und Mexiko sollen noch heute vollzogen werden, die Veräußerung von Le Nevera Roja soll nach Zustimmung der entsprechenden Wettbewerbsbehörde bis Ende des zweiten Quartals 2016 vollständig abgewickelt sein.

Oliver Samwer betonte unterdessen, dass das Geschäft mit Online-Lieferdiensten „weiterhin ein Kernfokus von Rocket Internets Geschäftsstrategie“ bleibe. Die Berliner sind weiterhin „maßgeblich“ an den Marktführern Delivery Hero und Foodpanda beteiligt. „Die heutigen Veräußerungen dienen eindeutig dem Ziel, die Komplexität von Rocket Internets Geschäftsnetzwerk zu verringern“, erklärt Samwer weiter. Eine Begründung, die in der StartUp-Szene durchaus für Verwunderung sorgt:

Unternehmen wurden erst vor einem Jahr zugekauft

Foodpanda-Gründer und Geschäftsführer Ralf Wenzel zufolge erlaube der Verkauf der lateinamerikanischen Beteiligungen eine stärkere Fokussierung der Kernmärkte in Asien, dem Mittleren Osten und Osteuropa.

Rocket Internet hatte vor fast genau einem Jahr erst die Online Global Takeaway Group gegründet und in diesem Zug seine Beteiligungen an Foodpanda, Delivery Hero, La Nevera Roja und PizzaBo in die Unternehmensgruppe eingebracht. Nun wickeln die Berliner also einen Teil dieser Gruppe wieder ab.

 

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